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Schweizer Berufsverband fordert mehr Geld und Kompetenzen für den Rettungsdienst

19.01.2023, 12:44 Uhr

Foto: Schutz & Rettung Zürich

Stellungnahme zum Fachkräftemangel veröffentlicht


Die Swiss Paramedic Association, der Schweizer Berufsverband für den Rettungsdienst (ehemals Vereinigung Rettungssanitäter Schweiz, VRS), hat eine Stellungnahme zum Fachkräftemangel veröffentlicht. Viele Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter hätten in den letzten Monaten die Branche verlassen oder ihr Arbeitspensum deutlich reduziert. Der Fachkräftemangel drücke sich in den zahlreichen offenen Stellen in den Betrieben ebenso aus wie in den wenigen Bewerbungen und der Möglichkeit der Rettungskräfte, jederzeit den Arbeitergeber zu wechseln. Gleichzeitig bestehe ein erheblicher demografischer Ersatzbedarf durch Pensionierungen, während das Einsatzvolumen stetig zunehme.

Die Swiss Paramedic Association fordert daher, dass die Fachkräfte im Rettungsdienst, insbesondere Dipl. RettSan HF, gezielter und in erster Linie für akute Notfallsituationen in Doppelbesatzung auf dem Rettungswagen eingesetzt werden. Durch die Schaffung neuer Funktionen im Rettungsdienst, z.B. präklinische Fachspezialistinnen und Fachspezialisten, sollen die Patientinnen und Patienten mit nicht-dringlichen Erkrankungen oder Verletzungen vor Ort sinnvoll triagiert und versorgt werden. Dazu müssten dringend auch die Dispositionen durch die Sanitätsnotrufzentralen optimiert werden: „Nicht für alle aktuell disponierten Einsätze benötigt es einen Rettungswagen.“

Zudem müssten auch die Löhne (und die Ausbildungslöhne) den heutigen Anforderungen an die Kompetenzen und Tätigkeiten angepasst werden und sich an regionalen Gegebenheiten orientieren. Die Betriebe müssten zeitgemäße und innovative Arbeits- und Schichtmodelle anbieten, die es erlauben, Privatleben und Weiterbildung mit den beruflichen Verpflichtungen zu vereinbaren. Außerdem sollten überall genügend Ausbildungsplätze für Dipl. RettSan HF geschaffen werden. Ebenso fordert der Berufsverband neue, attraktive Weiterbildungs- und Anschlusslösungen für das Rettungsdienstpersonal. Das betreffe einerseits Möglichkeiten zu Fachkarrieren im Rettungsdienst und andererseits eine verbesserte Durchlässigkeit in andere Gesundheitsberufe. Auch müssten die Kompetenzen im Berufsalltag überall der HF-Ausbildung entsprechen und ein noch selbstständigeres Arbeiten ermöglichen.

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