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So funktioniert die Einbindung von freiwilligen Helfern in den Katastrophenschutz

10.07.2018, 11:31 Uhr

Foto: THW

Forschungsprojekt KOKOS


Wie lassen sich freiwillige Helfer aus der Bevölkerung z.B. in Unwetterlagen sinnvoll koordinieren und als aktive Partner in den Katastrophenschutz einbinden? Dieser Fragestellung geht das Forschungsprojekt KOKOS („Unterstützung der Kooperation mit freiwilligen Helfern in komplexen Einsatzlagen“) nach. Bereits seit 2015 untersuchen das Fachgebiet für Computergestützte Gruppenarbeit und Soziale Medien der Universität Siegen, das Institut für Medienforschung der Universität Siegen, das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart sowie die Firma Vomatec Innovations, wie die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) und der Zivilgesellschaft verbessert werden kann und was die Fähigkeit zur Selbsthilfe bei Bürgern und Unternehmen fördert.

Das IAT der Universität Stuttgart hat in diesem Kontext nun das organisatorische Konzept der „Mittlerorganisation“ zur Einbindung von Helfern in den Katastrophenschutz entwickelt. Der Begriff beschreibt einen Verbund von Menschen, die gewillt sind, sich bei einer komplexen Einsatzlage zu engagieren. Das können spontan entstehende Gruppen sein, bestehende Vereine oder Organisationen, die speziell dafür gegründet wurden, um bei Schadenslagen zu helfen (z.B. „Team Bayern“). Diese „Mittlerorganisationen“ sollen BOS in Katastrophenlagen entlasten und die Koordination der Freiwilligen übernehmen. Sie fungieren also als „Schnittstelle“.

Das würde in der Praxis folgendermaßen aussehen: Wenn der Ernstfall eintritt, sucht sich die Katastrophenschutzbehörde eine geeignete Gruppe, die sie zur „Mittlerorganisation“ machen kann. Damit wird sie zum Verwaltungshelfer und ist versicherungsrechtlich geschützt. Ein Ansprechpartner der „Mittlerorganisation“ wird dann in den Krisenstab oder die Lagebesprechungen mit einbezogen. Er hat einen Überblick über die Kompetenzen und Kontaktdaten der Helfer und erklärt den Freiwilligen dann, was zu tun ist.

Das Projektteam hat dazu Handlungsleitfäden veröffentlicht, die den Weg zu einer gelingenden Zusammenarbeit beschreiben – einen für die BOS und einen für die „Mittlerorganisationen“ oder die, die es werden wollen. Hier können sie heruntergeladen werden: https://kokos.wineme.fb5.uni-siegen.de/2018/02/professionelle-koordination-im-katastrophenschutz/

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: http://kokos.wineme.fb5.uni-siegen.de/

 

 

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