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Telekonsultation für lebensbedrohliche Einsatzlagen

02.08.2024, 11:51 Uhr

Foto: O. Wagner

Rheinland-Pfalz startet zweijährige Studie PolARett


In Rheinland-Pfalz startet eine auf zwei Jahre angelegte Studie mit dem Titel „Polizeiärztliche Telekonsultation und Vernetzung mit dem Rettungsdienst in lebensbedrohlichen Einsatzlagen (PolARett)“. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Zivile Sicherheit – Anwender innovativ“ gefördert und in Kooperation mit der Universitätsklinik Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Sektion Medizintechnik, in einer interdisziplinären Forschungsgruppe (AcuteCare Innovation Hub) durchgeführt. Weitere Partner sind das Aachener Institut für Rettungsmedizin und zivile Sicherheit sowie die Docs in Clouds TeleCare GmbH.

Bei PolARett handelt es sich um einen software-basierten Demonstrator, der auf unterschiedlicher Hardware im Einsatz verwendet werden kann. Damit soll die Handlungssicherheit der Einsatzkräfte unabhängig von ihrer medizinischen Expertise gestärkt werden. Insbesondere in lebensbedrohlichen Einsatzlagen soll hierdurch eine adäquate medizinische Versorgung als First Responder gewährleistet werden. Es handelt sich um eine technische Unterstützung zwischen polizeilicher und nicht-polizeilicher Gefahrenabwehr, die beide Bereiche integriert. Mit PolARett sollen die Einsatzkräfte je nach Ausbildungsstufe einsatzrelevante Informationen abrufen und Maßnahmen zur Versorgung von Verletzten ableiten können. Zudem besteht die Möglichkeit einer Telekonsultation eines Arztes. Über eine auf die jeweilige Polizeieinheit zugeschnittene Mensch-Maschine-Schnittstelle erfolgt die Anzeige von Daten sowie die Eingabe von relevanten Informationen. So wird für den Streifendienst die Entwicklung einer App für die vorhandenen Smartphones vorgesehen, für die Spezialeinsatzkommandos die Aufbereitung der Informationen für eine Augmented Reality z.B. in einer Datenbrille. Indem alle beteiligten Einheiten der Gefahrenabwehr auf das gleiche System zugreifen können, werden relevante Informationen zur Patientenanzahl, Verletzungen sowie durchgeführten Maßnahmen frühzeitig an den Rettungsdienst weitergegeben. Unter Berücksichtigung aller technischen, ethischen, rechtlichen sowie datenschutzrelevanten Auflagen der Polizei soll eine Datenbank-Struktur aufgebaut werden, die alle relevanten Informationen erfassen kann.

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