Anfang Juni ging in Münster und den Landkreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und Recklinghausen ein Telenotarzt-Pilotprojekt an den Start. Bisher wurde bei rund einem Drittel aller Rettungseinsätze ein Notarzt angefordert, obwohl sein Eingreifen oft nicht notwendig war. Mithilfe der Telenotärzte können Notfallsanitäter nun effizienter unterstützt und angeleitet werden, wodurch sie schneller und weiträumiger Hilfe leisten können als im klassischen Notarzt-Dienst. Das Projekt des NRW-Gesundheitsministeriums zielt darauf ab, den Rettungsdienst zu entlasten und unnötige Transporte in Notaufnahmen zu vermeiden.
Von Münster wird derzeit die größte der insgesamt elf Trägergemeinschaften abgedeckt: Von der dorten Telenotarztzentrale werden im Augenblick testweise zwölf RTW betreut, jeweils zwei in Münster und in den umliegenden Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und Recklinghausen. Ab kommendem Jahr sollen es dann 150 – 180 Fahrzeuge sein und die Dienste schrittweise auf eine 24/7-Versorgung ausgeweitet werden. Zukünftig sollen Telenotärzte auch andere Notärzte bei seltenen Situationen wie Vergiftungen oder großen Schadenslagen beraten und die Verlegung von Patienten in Krankenhäuser koordinieren. Das System bietet auch die Möglichkeit, stabile Patienten schneller in andere Krankenhäuser zu verlegen, um Kapazitäten für schwerere Fälle freizuhalten.