In einem umfassenden Reformprozess sollen die Modernisierung und der Ausbau des Rettungsdienstes auf mehreren Ebenen vorangetrieben werden. So sollen die elf vorhandenen Rettungswachen sukzessive erneuert werden. Nach der Fertigstellung des Neubaus in Stuhr im Jahr 2021 (s. Foto), finden derzeit eine umfangreiche Sanierung und Vergrößerung an der Rettungswache in Bruchhausen-Vilsen statt. Planmäßig soll diese im Sommer 2025 fertiggestellt sein. Im nächsten Jahr sollen zudem die Arbeiten für den Neubau einer Rettungswache in Ströhen aufgenommen werden. Für die Erneuerung dieser Wachen sollen rund 5,8 Mio. Euro investiert. Darüber hinaus plant der DRK-KV Diepholz e.V. weitere Baumaßnahmen an den Wachen in Syke und Hüde.
In diesem Jahr wurde eine neue RTW-Generation im Landkreis Diepholz eingeführt und 13 neue Einsatzfahrzeuge in Dienst gestellt. Neben den umfangreichen Maßnahmen in den Bereichen Fahrzeugtechnik und Gebäude modernisiert der Landkreis die Ausstattung im Einsatzdienst. Hier gebe es eine enge Abstimmung zwischen dem Landkreis als Träger des Rettungsdienstes sowie den beiden Leistungserbringern, dem DRK-KV Diepholz e.V. und der Rettungsdienst Landkreis Diepholz GmbH.
Vier NEF wurden mit modernen Videolaryngoskopen und Ultraschallgeräten ausgestattet. Des Weiteren sei für das nächste Jahr die Beschaffung neuer mechanischer Reanimationsgeräte für notarztbesetzte Einsatzmittel für ca. 100.000 Euro geplant. Zudem sollen bis 2026 die Überwachungsmonitore und Defibrillatoren aller RTW, KTW und NEF erneuert werden. Diese Maßnahme diene auch der technischen Vorbereitung mit Blick auf die Einführung der Telenotfallmedizin in Niedersachsen, wofür rund 1,2 Mio. Euro veranschlagt seien. Der genaue Zeitpunkt für die Anbindung an das System wird durch das niedersächsische Innenministerium festgelegt. Aus technischer Sicht werde der Landkreis Diepholz ab dem zweiten Quartal 2026 hierfür bereit sein.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung der Einsatzdokumentation. Ab dem ersten Quartal 2025 wird das bisherige ePen-System durch eine tabletbasierte Lösung mit einem Investitionsvolumen von 200.000 Euro ersetzt, die eine volldigitale Datenerfassung ermöglicht. Parallel dazu läuft die Ausschreibung für eine Software zur standardisierten Notrufabfrage in der Rettungsleitstelle, die gemeinsam mit dem Landkreis Verden eingeführt wird. Die Inbetriebnahme des Systems sei ebenfalls für 2025 geplant.