S+K Verlag
Der einzige Fachverlag für
Notfallmedizin in Deutschland.
Bücher, Zeitschriften und Nachrichten
rund um das Thema Rettungsdienst.

Virtual Reality soll Rettungssanitäterausbildung attraktiver machen

01.10.2019, 10:39 Uhr

Foto: Fraunhofer IGD/DRK KV Herford-Stadt e.V.

Fraunhofer-Institut stellt Trainingstool zur Verfügung


Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung stellt sein virtuelles Trainingstool Machine@Hand nun auch für die ehrenamtliche Rettungssanitäterausbildung zur Verfügung. Ähnlich wie bei der Pilotenausbildung im Flugsimulator soll künftig jeder Auszubildende im DRK-Kreisverband Herford-Stadt eine bestimmte Stundenanzahl im Rettungswagen-Simulator geübt haben, bis er oder sie blind weiß, welche Schublade in welchem Fall zu öffnen ist. Das soll nicht nur für Handlungssicherheit im Einsatz sorgen, sondern die Ausbildung weniger zeitintensiv gestalten, vor allem durch wegfallende Wege zu einem zentralen Ausbildungsort. Der Zeitaufwand von bis zu 800 Stunden für die gesamte Ausbildung kann so langfristig reduziert werden. Dadurch soll die ehrenamtliche Tätigkeit als Rettungssanitäter attraktiver werden. Das ist einer der Gründe, warum Thomas Pilz, Digitalisierungsbeauftragter im Ehrenamt beim DRK-Kreisverband, neue Ausbildungsmethoden voranbringen möchte.

Ein weiterer Vorteil des virtuellen Trainings ist, dass nicht für jede Übung ein Rettungswagen zur Verfügung stehen muss. In der virtuellen Trainingswelt, die über eine VR-Brille, ein Tablet oder ein Smartphone bedient werden kann, werden dreidimensionale Arbeitsanweisungen situativ und positionsgenau angezeigt. Auf Basis modularer 3D-Modelle können durch Ein- und Ausblenden, farbiges Hervorheben, Animieren von Objekten sowie Einbinden von Texten, Bildern und Videos die einzublendenden Informationen festgelegt werden. Die Auszubildenden können die Übungsszenarien mit ihren eigenen Kommentaren ergänzen und ihre Ideen mit anderen teilen. Machine@Hand wurde als visuelles Assistenzsystem für die produzierende Industrie entwickelt. Im Grunde lasse sich das Tool jedoch auf jede Art Maschine oder technische Einheit übertragen, so Dr. Mario Aehnelt, Leiter der Abteilung „Visual Assistance Technologies“. Es könnte z.B. auch medizinisches Personal im Umgang mit neuen Dialysesystemen geschult werden.

Stumpf + Kossendey Verlag, 2024
KontaktRSS Datenschutz Impressum