Der Landkreis Görlitz will als Teil der sog. 5x5-Modellregion im Rahmen eines bisher einzigartigen Projektes mittels 5G-Technologie und Drohnen ein Monitoring in Echtzeit zur Erkennung und Bekämpfung von Wald- und Schwelbränden implementieren und erproben. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, dass zukünftig infolge wärmerer Sommer die Gefahr von Waldbränden steigen wird, der Landkreis Görlitz viele Waldflächen hat und sich dort auch der Truppenübungsplatz Oberlausitz befindet sowie eine große Gefahr durch eine unkontrollierte Ausbreitung ohne Früherkennung besteht. Für das 5G-Projekt „Waldwächter“ hat Landrat Bernd Lange im Rahmen einer Präsentation für das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in dieser Woche Kooperationsverträge mit den Projektpartnern BTU Cottbus Senftenberg, Exelonix GmbH Dresden, GGS Speyer und der Hochschule Zittau unterzeichnet. Absichtserklärungen zur Sicherstellung der 5G-Versorgung im Projektgebiet wurden mit der Telekom Deutschland GmbH und der Vodafone GmbH vereinbart.
Das Brandschutz-Konzept sieht als 5G-Anwendungsszenarien in den Bereichen Drohnensteuerung und Waldbrandbekämpfung, das Waldbrandmonitoring durch den Einsatz von Drohnen, die Erkennung von Gefahren, das Identifizieren von Risiken und daraus resultierend das Treffen von Entscheidungen für die Gefahrenabwehr sowie im Kern die Stationierung und den Betrieb eines Steuerungsservers in einer Feuerwehrleitstelle vor. Hierbei sollen Thermal- und Rauchmelderdaten in Echtzeit übertragen werden, Temperaturauffälligkeiten und Rauchgase erkannt sowie die Auswertung vorgenommen und eine Verifizierung durch fliegende Drohnen durchgeführt werden. Ziel des Projektes sind die Implementierung und die Entwicklung von Methoden zur Waldbrandbekämpfung sowie die Ausweitung auf weitere Anwendungsgebiete wie die Erfassung von Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung. Dies soll durch stationäre Bodensensoren, Kameraüberwachung und Drohnenflug, auch mit 3D-Erfassung, erfolgen. Die Daten aus diesen drei Quellen sollen der Analyse, der Erkennung von Problemen durch Auswertung und dem Anstoß von Maßnahmen zur Waldbrandbekämpfung dienen. Dabei soll die Übertragung der Daten und die Steuerung der Drohnen über den 5G-Mobilfunk erfolgen. Die Laufzeit des Projektes beträgt drei Jahre, ab der Zusage der Fördermittel durch das Bundesverkehrsministerium. (Scholl)