Editorial

Denken Sie vorausschauend:
Wie lassen sich Großveranstaltungen planen?

Lang anhaltende starke Regenfälle, überschwemmte Gebiete in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Bayern – die Feiertage und der Jahreswechsel waren für viele Helferinnen und Helfer alles andere als ruhig und besinnlich. Die Einsatzkräfte von THW, Feuerwehren und Hilfsorganisationen waren vier Wochen im Dauereinsatz, um das Hochwasser einzudämmen und Schlimmeres zu verhindern. Haupt- und Ehrenamt wurden pausenlos in Anspruch genommen und extrem gefordert. Trotz der unwetterbedingten Ausnahmezustände dreht sich die Welt nicht langsamer und auch das normale Tagesgeschäft fordert immer wieder seinen Tribut.

So wurde uns gleich zu Jahresbeginn noch einmal drastisch vor Augen geführt, wie wichtig die Vorsorge und die Bewältigung von Katastrophen sind. Auf bestimmte Lagen kann sich der Katastrophenschutz entsprechend vorbereiten. Große Ereignisse werfen bekanntlich ihren Schatten voraus, und in diesem Jahr haben wir in Deutschland gleich zwei sportliche Großevents. Den Auftakt machte bereits im Januar die 16. Handballeuropameisterschaft der Männer. Schon jetzt dürfte auch die gewaltige Gemeinde der Fußballfans in Begeisterung versetzt sein und erwartungsvoll den 14. Juni herbeisehnen: dem Beginn der UEFA-Fußballeuropameisterschaft. Auf dem gesamten Bundesgebiet verteilt messen sich 24 europäische Nationalmannschaften, um die begehrte Trophäe zu gewinnen. Zehn Stadien wurden von der UEFA als Austragungsstätten ausgewählt und der Kartenvorverkauf ist im vollen Gange. Dieses Event zieht aber nicht nur die Fußballfans in seinen Bann, sondern bindet eine sehr hohe Anzahl von Hilfskräften, die dazu beitragen, dass der gesamte Ablauf komplikationslos vonstattengeht. Hierzu zählen selbstverständlich auch alle Ehrenamtlichen der unterschiedlichen BOS, die für die Sicherheit aller Beteiligten sorgen.

Solche Großveranstaltungen bedürfen langer Planung und entsprechender Übungen. Eine funktionierende Kommunikation und eine gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren sind unerlässlich. Daher legen wir in dieser IM EINSATZ den Schwerpunkt auf die Vorbereitung solcher Großveranstaltungen und damit einhergehende Herausforderungen. Sie erfahren u. a., wie sich die Austragungsstädte auf das Ereignis vorbereiten, es werden Gefahrenkonzepte sowie Ansätze für Übungen mit verschiedenen BOS vorgestellt und das Handeln in lebensbedrohlichen Einsatzlagen thematisiert. Aber auch Schwierigkeiten bei der Kommunikation im Einsatz, die Versorgung kontaminierter Patienten in CBRN-Bedrohungslagen oder die Wahrung der inneren Sicherheit in der Bundesrepublik Deutschland werden in dieser IM EINSATZ beleuchtet. Diese Ausgabe hält noch viele weitere Themen für Sie bereit. Bleiben Sie gespannt!

Wir wünschen Ihnen nach diesem aufreibenden Jahreswechsel eine ruhigere Phase zum Durchatmen, damit Sie Kraft für die nächsten großen Einsätze tanken können. Denn diese lassen bekanntlich nicht lange auf sich warten!


Ihre


Dorina Wächter und Sven Neumann