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Technikprojekte und Forschungsergebnisse für die zivile Sicherheit

02.10.2012, 12:07 Uhr

Fotos: Th. Trütgen

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„Security 2012“ bietet Informationen für Bevölkerungsschutzorganisationen

Vom 25. bis 28. September bot die alle zwei Jahre stattfindende „Security 2012“, die internationale Leitmesse für Sicherheits- und Brandschutztechnik in Essen, die Möglichkeit, sich über neue Branchentrends zu informieren. Neben dem großen Bereich der Brandschutztechnik bietet die „Security“ auch Rettungsdiensten und Bevölkerungsschutzorganisationen Informationsmöglichkeiten. Das Fraunhofer-Institut präsentierte moderne Technikprojekte und Forschungsergebnisse für die zivile Sicherheit. Mit dem digitalen Karten-Lagetisch wurde ein Multi-Display-Arbeitsplatz vorgestellt, der die Arbeit im Team, z. B. bei der Katastrophenbewältigung, unterstützt. Mögliche Einsatzbereiche sind das Krisenmanagement, Lageanalysen oder Planungen von Großveranstaltungen. Der digitale Lagetisch besteht aus einem Tisch-Display, auf dem eine Geländeübersicht, ein Stadtplan oder sonstiges vorhandenes Kartenmaterial dargestellt wird. Ein Tablet-PC, den man frei auf dem Tisch-Display bewegen kann, zeigt immer das darunter liegende Gebiet als hochaufgelöstes Detailbild. Alle Teammitglieder, die mit einem Tablet-PC ausgestattet sein sollten, sind permanent auf demselben Informationsstand. Ein senkrechter 45-Zoll-Monitor zeigt Kontextinformationen, z. B. Internet-Seiten, Live-Bilder, Luftbilder, Wetterdaten oder Infrastruktur-Informationen.

Erstmalig auf der Messe zu sehen und ebenfalls aus dem Hause des Fraunhofer Institutes war der Prototyp eines mobilen Lagezentrums. Der 7,5-t-Lkw soll im Endausbau vier Computerarbeitsplätze, einen digitalen Lagetisch und eine intelligente Videowand beinhalten. Zur weiteren Ausstattung sind ein eigenes Kommunikationsnetz und ein autarkes Rechenzentrum angedacht. Bis zu acht Arbeitsplätze können untergebracht werden. Das System erkennt die Gesten und Personenbewegung der Anwender und wird dadurch gesteuert. Das Fahrzeug soll das Krisenmanagement von Feuerwehr, Polizei, THW, Hilfsorganisationen, Politik und Sicherheitsunternehmen bei Katastrophen, Großschadenslagen oder Großevents unterstützen.

Auf dem Themenplan des Fachforums des „Behördenspiegels“ standen u.a. die Digitalisierung der BOS-Funknetze und die damit einhergehende Objektfunkversorgung, die zukünftige Bedeutung von Geoinformationen für BOS und die Vorstellung neuer Trends im Bereich der Krisen- und Führungsstabssoftware. Mittels zeitgemäßer Software ist eine Vernetzung aller im Bevölkerungsschutz Beteiligten, also Leitstellen, Rettungsdienste, Feuerwehren, Bevölkerungsschutzorganisationen, Krisen- und Führungsstäben, im pyramidenförmigen Systemaufbau möglich. Das bedeutet, dass der operativen Ebene eine umfangreiche und mit allen Ebenen vernetzte Einsatzführungssoftware zur Verfügung gestellt wird. Nach oben wird die Informationsweitergabe gefiltert und den höheren Führungsebenen die dort zur Entscheidungsfällung notwendigen Informationen für deren Arbeit in Echtzeit zur Verfügung gestellt. Dipl.-Ing. Ulrich Bogdahn, Amtsleiter der Berufsfeuerwehr Essen, stellte ein erst im Vorjahr speziell auf die Bedürfnisse der Stadt Essen zugeschnittenes System sehr anschaulich vor.

Beim weiteren Messerundgang konnten sich die Fachbesucher über die gesamte Produktpalette der Sicherheitsbranche wie etwa Videoüberwachungssysteme, Zutrittskontrollsysteme und Vereinzelungsanlagen für Großveranstaltungen, aber auch über Gebäudesicherungs-, Brandmelde- und Einbruchsschutzsysteme informieren. (Trütgen)

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