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Verändert ein Echtzeit-Feedbacksystem die Qualität der Reanimation?

12.07.2016, 15:19 Uhr

Foto: OSCAR

Osnabrück Study on Cardiac Arrest – OSCAR

Zu den wenigen Interventionen im Rahmen einer Reanimation, für die eindeutige Wirksamkeitsbeweise vorliegen, zählt die Thoraxkompression. Zumindest dann, wenn sie gut ist! Daher definiert der Europäische Reanimationsrat eindeutige Kriterien für eine hochwertige Performance: optimierte Drucktiefe, Entlastung, Druckfrequenz und Unterbrechungsfreiheit. Umso erstaunlicher, dass diese offenbar erfolgslimitierenden Merkmale hinsichtlich ihrer Qualität im Einsatzgeschehen aber kaum überwacht werden. Und genau da setzt OSCAR an: Die „Osnabrück Study on Cardiac Arrest“ will in einem ersten Schritt herausfinden, wie gut eigentlich im konkreten Fall die Qualität der Thoraxkompressionen ist, um dann in einer zweiten Studienphase zu erforschen, ob sie sich durch den Einsatz von Echtzeit-Feedbacksystemen steigern lässt. Zudem wird überprüft, ob sich daraus resultierend eine Veränderung der Reanimationsergebnisse ergibt. Sollte sich tatsächlich erweisen, dass ein einfacher Sensor mit Rückmeldesystem die wichtigste Reanimationsmaßnahme deutlich optimieren kann, wäre ein strategisch beeinflussbarer Faktor von herausragendem Nutzen identifiziert.

Im Studienbereich Osnabrück (Stadt und Landkreis) leben etwa 500.000 Einwohner. Monatlich werden durch den Rettungsdienst ca. 30 bis 40 Reanimationen durchgeführt. Die erste Studienphase konnte bereits abgeschlossen werden. OSCAR wird bis Ende 2016 voraussichtlich ein Patientenkollektiv von ungefähr 280 Patienten einschließen, sodass eine hohe wissenschaftliche Aussagekraft erzielt werden wird.

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