Ein aus mehr als 200 Einsatzfahrzeugen bestehender Rettungsdienst-Auto-Korso traf heute pünktlich um 12 Uhr am Brandenburger Tor ein. Die sehr kurzfristig vorbereitete und trotzdem sehr gut besuchte Kundgebung wurde von vielen Medienvertretern – vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen bis zur Boulevard-Presse – sowie von einem großen Aufgebot polizeilicher Kräfte begleitet. Den Teilnehmern war es dabei behördlich untersagt worden, Blaulichter und Martinshörner der Einsatzfahrzeuge während der Kundgebung einzusetzen.
Die Proteste der 1.000 Rettungsdienst- und Krankentransport-Mitarbeiter richten sich gegen die Änderungen der Gesundheitsreform, die unter dem Punkt „Fahrtkosten“ für Rettungsfahrten einen Ausgabenabschlag in Höhe von 3% an die Krankenkassen vorsieht. Während der Sternfahrt wurden am Kurfürstendamm die Bürger über die Umstände der Kostensteigerung bei den Krankentransportfahrten aufgeklärt, deren Zahl sich durch verkürzte Liegezeiten in den Krankenhäusern sowie durch den größer werdenden Anteil älterer Menscher an der Gesellschaft wesentlich erhöht hat.
Auffallend wenige Beteiligte kamen allerdings aus den Reihen der größten deutschen Hilfsorganisation zu der Kundgebung. Nachdem in der vergangenen Woche mit einem Rundbrief alle Landesverbände noch um „rege Beteiligung an der Kundgebung“ gebeten worden sind („Für die Teilnahme an der geplanten Sternfahrt ist ihre Beteiligung mit Rettungs-/Einsatzfahrzeugen ausdrücklich erwünscht.“), berichten gut informierte Kreise nun, dass die Absage auf Intervention von ganz oben erfolgte.
1.000 Rettungsdienst- und Krankentransport-Mitarbeiter auf der Straße
25.10.2006, 13:06 Uhr