Wie aus der Antwort der nordrhein-westfälischen Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Dr. Martin Vincentz hervorgeht, ereigneten sich im 2. Halbjahr 2017 insgesamt 204 Angriffe auf Rettungskräfte (Drucksache 17/1962). Davon betroffen waren 305 Rettungskräfte: 185 gehörten der Feuerwehr an, 120 den Rettungsdienst-Organisationen. Die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen betrug 199. Davon standen 108 unter Alkoholeinfluss und drei unter Einfluss von Betäubungsmitteln sowie 11 unter Einfluss von Alkohol und von Betäubungsmitteln. 177 handelten alleine, 22 gemeinschaftlich. Auch die Frage nach den Herkunftsländern der Tatverdächtigen wurde beantwortet: 144 kamen aus Deutschland, 16 aus Polen, 7 aus Kasachstan usw. Bei den Delikten handelte es sich in 68 Fällen um vorsätzliche einfache Körperverletzung, 45-mal um Widerstand gegen Personen die Vollstreckungsbeamten gleichstehen und 30-mal um Bedrohungen sowie 10-mal um gefährliche Körperverletzungen.
Nordrhein-Westfalen will auf Basis der kürzlich veröffentlichten Forschungsstudie der Ruhr-Universität Bochum zusammen mit der Unfallkasse NRW, der Gewerkschaft Komba, den kommunalen Spitzenverbänden, dem Verband der Feuerwehren und anderen Akteuren aus Feuerwehren und Rettungsdienst mögliche Maßnahmen zur Reduzierung bzw. Vermeidung von Gewalt gegen Einsatzkräfte vereinbaren. Die Träger des Rettungsdienstes hätten bereits seit Längerem zur Vorbereitung auf Konfliktsituationen die Themen Deeskalation, Konfliktmanagement und Selbstverteidigung – auch auf verbale Art – für die Fortbildung der Mitarbeiter vorzusehen.