Die Freiwillige Feuerwehr Unterschleißheim in Bayern (Landkreis München) feierte das 30-jährige Bestehen ihres First-Responder-Dienstes mit einem Festakt. Zusammen mit den benachbarten Wehren aus Oberschleißheim und Aschheim gilt Unterschleißheim als Pionier in der Entwicklung von First-Responder-Diensten, die mittlerweile in ganz Deutschland verbreitet sind. Am 15. Juni 1994 war der Startschuss für das damals völlig neue System gefallen.
Die Zahl der Einsätze hat sich seit der Einführung mittlerweile verzehnfacht. Waren in den ersten Jahren nicht mehr als 50 bis 60 Einsätze zu bewältigen gewesen, werden die First Responder in der 26.000-Einwohner-Stadt nun rund 600-mal alarmiert. Aufgrund dieser wachsenden Bedeutung sei es laut den Festrednern notwendig, dieses System stetig weiterzuentwickeln und mit Leben zu füllen. Ein Anspruch, den die First Responder unter den knapp 150 Feuerwehrmännern und -frauen seit 30 Jahren erfüllten. Seit Mitte 1996 werden sie dabei von Einsatzkräften der örtlichen BRK-Bereitschaft und der BRK-Wasserwacht unterstützt.
Da der Rettungsdienst heute am Limit arbeite, sei der First Responder wichtiger denn je. Der Feuerwehr komme dabei nach wie vor eine entscheidende Bedeutung zu, da sie die schnellste Einheit vor Ort sei. Vor diesem Hintergrund wurde in einer Fachdiskussion, die im Rahmen des Festakts stattfand, die Überlegung angestellt, ob dieser Dienst zu einer Pflichtaufgabe der Feuerwehren werden sollte. Bislang sind Aufbau und Betrieb eines First-Responder-Systems freiwillige Leistungen, über deren Einführung jede bayerische Feuerwehr selbst entscheidet.