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ADAC-Luftrettung fliegt mit Blutkonserven an Bord

10.12.2020, 12:06 Uhr

Foto: ADAC-Luftrettung

Pilotprojekt mit Bundeswehrkrankenhäusern in Ulm und Koblenz


Fortschritt bei der Patientenversorgung aus der Luft: Die ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 22“ in Ulm und „Christoph 23“ in Koblenz führen bei ihren notfallmedizinischen Einsätzen jetzt Blut und Blutgerinnungsprodukte mit an Bord. So können Schwerverletzte mit massivem Blutverlust bereits an der Einsatzstelle mit Blut versorgt und die Blutgerinnung frühzeitig unterstützt werden. Vor allem bei Arbeits- und Verkehrsunfällen im ländlichen Raum versprechen sich die Verantwortlichen – wegen der dort längeren Transportzeit in eine geeignete Klinik – Vorteile für die Patienten. Von den praktischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen des Pilotprojekts sollen in Zukunft auch weitere Stationen der gemeinnützigen ADAC-Luftrettung in Deutschland profitieren.

„Christoph 22“ und „Christoph 23“ werden mit Notärzten besetzt, die im Rahmen von militärischen Auslandseinsätzen in den vergangenen Jahren bereits eine Expertise auf dem Gebiet der frühzeitigen Transfusion erlangen konnten. Untersuchungen haben gezeigt, dass die frühzeitige Gabe von Blut bereits an der Einsatzstelle dazu beitragen kann, dass mehr schwerverletzte Patienten die Klinik lebend erreichen. Die unkontrollierte Blutung infolge einer schweren Verletzung bei Unfällen sei laut Oberstarzt Prof. Dr. Matthias Helm, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus, die führende Todesursache bei Patienten im Alter unter 45 Jahren. Bereits wenige Tage nach Beginn des Projekts konnte so ein schwerverletzter E-Biker gerettet werden. Beide Stationen der ADAC-Luftrettung wollen im Frühjahr 2021 über erste Erfahrungen des Projekts berichten.

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