Mit einem Projekt aus dem Bereich Telemedizin wollen der Main-Taunus- und der Hochtaunuskreis ihre Einsätze im Rettungsdienst weiterentwickeln. Zukünftig soll der „Ambulance Video Assistant“ (AVA) eine bestmögliche Diagnose und Patientenversorgung sichern und an jedem Einsatzort eine schnelle und effektive Erstversorgung gewährleisten. Der AVA wird zunächst jeweils in einem Rettungswagen des Main-Taunus- und des Hochtaunuskreises eingebaut. Die Einsatzkräfte werden entsprechend fortgebildet und das System anschließend im laufenden Betrieb erprobt. Durch den Einsatz des AVA soll vermieden werden, dass Notärzte unnötigerweise zum Einsatzort nachgefordert werden müssen. Gleichzeitig sollen die Patientinnen und Patienten frühzeitig leitliniengerecht behandelt und an die geeignete Zielklinik zugewiesen werden. Die für den Rettungsdienst zuständigen Ärztlichen Leiter Jörg Blau (Main-Taunus) und Professor Volker Lischke (Hochtaunus) erläutern, dass mit dem System am Einsatzort virtuell Experten wie niedergelassene oder Krankenhausärzte hinzugezogen werden können, aber auch z.B. Hebammen.
AVA basiert auf einer Cloud und wurde von FTI entwickelt, die zum Unternehmensverbund „Unternehmen der Familie Peiker“ gehört. Zugeschaltet wird der Telenotarzt per Video-Livestream über ein Smartphone oder ein Notebook. Um die Verbindungen sicherzustellen, sind im Rettungswagen Hochleistungsrouter installiert. Weiterhin kann der Notarzt über eine Kamera die Lage am Einsatzort oder im Rettungswagen beim Transport verfolgen, wenn das medizinisch nötig ist.