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Angriff auf das Notrufsystem der Berliner Feuerwehr

30.01.2019, 11:29 Uhr

Foto: S. Drolshagen

2017 wurden 5.735 zweckentfremdete Anrufe registriert


Wie die „Berliner Morgenpost“ am Montag berichtete, fand im Zeitraum zwischen Februar und März 2017 ein Angriff auf das Notrufsystem der Einsatzleitzentrale der Berliner Feuerwehr statt. Dieses sei gezielt und mit technischen Hilfsmitteln attackiert worden. 2017 sind 5.735 zweckentfremdete Notrufe eingegangen, 2016 waren es nur 156. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine schriftliche Anfrage des innenpolitischen Sprechers der FDP-Fraktion, Marcel Luthe, hervor. In der Antwort des Senats heißt es konkret: „Der hohe Wert 2017 ist im Wesentlichen auf einen außergewöhnlichen Mehrfachmissbrauch (mehrere Anrufe einer Person in zeitlicher Nähe) unter Nutzung technischer Hilfsmittel im Zeitraum Februar und März 2017 zurückzuführen.“ Zum genauen Hintergrund der Attacke gebe es derzeit noch keine Informationen.

Aus der Antwort des Senats lassen sich auch Zahlen zur Wartezeit der Anrufer des Feuerwehrnotrufs entnehmen: 2017 lag die längste Wartezeit bei 18,31 Minuten. Die durchschnittliche Wartezeit lag bei 20,6 Sekunden. Zu überdurchschnittlich langen Wartezeiten komme es in Ausnahmezuständen bei extremen Wetterereignissen. Hierbei gehen in kurzer Zeit sehr viele Notrufe gleichzeitig ein, die nacheinander abgearbeitet werden müssen und das durchschnittliche Anruferaufkommen massiv überschreiten. So wurde die lange Wartezeit von über 18 Minuten in der Zeit des Sturmtiefs Xavier gemessen.

Die durchschnittliche Wartezeit beim 110-Notruf der Berliner Polizei hat sich im Vergleich zu den Vorjahren etwas verkürzt. 2018 mussten Anrufer durchschnittlich 14 Sekunden warten, 2016 und 2017 waren es 16 Sekunden. Die längste Wartezeit in 2018 betrug 6,35 Minuten und in 2017 11,08 Minuten. Daten aus den vorherigen Jahren stehen nicht zu Verfügung, da diese erst seit 2017 genau erfasst werden.

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