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„Auf einer Woge der Sympathie“

18.07.2014, 11:25 Uhr

Foto: Johanniter LV Niedersachsen/Bremen

Johanniter bei Rettungswettkampf in Perm dabei

Es war sehr anstrengend, aber auch sehr anregend und begeisternd. Johanniter aus der Region Hannover und vom Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer sind noch voll der Eindrücke aus Perm, der Region am Ural in Russland. Kersten Enke, Leiter der Delegation sowie der Johanniter-Akademie Hannover, und die vier Retter aus dem Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer, Michele Sciacca, Matthias Riemann, Michael Enge und Dr. Sami Mohtadi wurden auf einer Woge der Sympathie durch den Rettungswettbewerb getragen. „Es war unglaublich. Schon am Flughafen wurde uns mit den Worten ‚7:1’ von wildfremden Menschen auf die Schultern geklopft“, erzählt Enke. „Und so ging es weiter. Allerdings wurden wir auch als Botschafter Deutschlands, des deutschen Rettungswesens und der Johanniter angesehen.“ Viele russische Retter seien erstaunt gewesen, dass trotz der politischen Lage ein deutsches Team angereist sei. Dem wurde große Anerkennung gezollt. Die Offenheit und das aufgeschlossene Auftreten der Deutschen wurden allseits bewundert.

Auch im Rettungswettkampf mit insgesamt 60 Mannschaften lief es für das deutsche Team rund, obwohl die Zusatzbelastung durch das ständige Dolmetschen den Nerven zusetzte. Sie belegten den sechsten Platz, wären sie in der Wertung mit aufgeführt worden. Bei Landes- oder Nationalwettkämpfen dieser Art werden die Ergebnisse der Gäste außer Konkurrenz bewertet. Theorie- und Praxis-Tests, diagnostische Parts (wie zu einer Unfalldarstellung „Hilfeleistung beim Verkehrsunfall“), ALS, Trageparcours gehörten u.a. zu den Herausforderungen, die die Wunstorfer Johanniter bewältigen mussten. Besonders gut schnitten sie beim Triage-Test ab: Hier bestaunten die Russen eine vollkommen andere Vorgehensweise als in ihrem Heimatland üblich. „Während die Einheimischen sofort mit den Maßnahmen loslegten, haben unsere Retter die Aufgabe zuerst organisatorisch in Angriff genommen, um sich einen Überblick und Ordnung zu verschaffen“, erzählt Enke. „Sichtung und Einteilung bis hin zur Farbcodierung der Verletzungsstufen stehen am Anfang, erst dann wird mit der Versorgung der Betroffenen begonnen.“

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