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Aus vier kleinen Leitstellen soll eine große werden

15.11.2023, 12:59 Uhr

Foto: S. Drolshagen

Zusammenlegung im Kreis Harburg und Umland geplant


Aus den vier derzeit noch separaten Feuerwehr- und Rettungsleitstellen in Harburg, dem Heidekreis, Rotenburg (Wümme) und Lüneburg soll in Zukunft eine umfassende Regionalleitstelle entstehen. Ein Gutachten, das am Montag im Feuerwehrausschuss des Heidekreises präsentiert wurde, kommt zu dem Schluss, dass eine gemeinsame Leitstelle effizienter arbeiten und kosteneffektiver sein könne als einzelne kleine Leitstellen. Durch das Zusammenlegen von mehreren kleinen Leitstellen sollen zum einen Doppelstrukturen abgebaut werden. Aktuell erfordert z.B. eine Änderung bei Einsatzstichworten eine lange Abstimmung der Leitstellen. Zum anderen könne eine effizientere Aufgabenteilung erreicht werden, die es ermöglichen würde, besondere Situationen oder hohe Anrufaufkommen besser zu bewältigen. Bereits jetzt wird jeder siebte Anruf an eine der Verbundsleitstellen weitergeleitet. Des Weiteren könne durch eine klarere Rollenverteilung bei der Anrufannahme und Disposition der Einsatzkräfte die telefonische Unterstützung in kritischen Situationen verbessert werden. Aktuell muss ein Mitarbeiter der Leitstelle z.B. sowohl eine Telefonreanimation anleiten, als auch die Einsatzkräfte koordinieren. In größeren Leitstellen wie in Oldenburg oder Hamburg sind diese Funktionen bereits getrennt. Auch die technischen Probleme, die die hohen technischen Anforderungen eines Verbundes mit sich bringen, werden durch ein Zusammenlegen der Leitstellen vermieden.

Und die Aufgaben einer Rettungsleitstelle werden in den kommenden Jahren weiter stark zunehmen. Medizinische Notfälle und Transportplanung machen bereits jetzt einen Großteil der Einsätze aus. Darüber hinaus gibt es Überlegungen des Bundes, die Leitstellen zu „Zentralen Gesundheitsleitstellen“ umzuwandeln. Das bedeutet, dass auch der kassenärztliche Notdienst oder eine Arztsuche über diese Zentren abgewickelt werden könnten. Hinzu kommen neue Entwicklungen wie telefonische Notärzte in der Leitstelle und technische Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz. Um diese Herausforderungen nicht an mehreren Leitstellen parallel bewältigen zu müssen, wäre eine einzige Leitstelle effizienter und qualitativ besser, so das Gutachten.

Bis allerdings eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der einzelnen Kreisleitstellen getroffen wird, kann es noch einige Zeit dauern. Aktuell wird das Gutachten in jedem Kreis einzeln vorgestellt. Eine politische Entscheidung wird bis Frühjahr 2024 erwartet. Erst danach würde die Suche nach einem möglichen Standort beginnen. Des Weiteren laufen die Verträge für die Leitstellen Harburg, Rotenburg (Wümme) und dem Heidekreis noch bis 2028, für Lüneburg sogar bis 2030.
Arbeitsplätze wären durch die Fusion nicht gefährdet, sie würden lediglich verlagert werden.

Stumpf + Kossendey Verlag, 2024
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