Auf einer Veranstaltung der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt des Bundestags stellte am Dienstag Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF-Luftrettung, ein Positionspapier zu den Vorschlägen der Regierungskommission zur Reform des Rettungswesens vom 7. September 2023 vor. Darin bezieht die DRF-Luftrettung Position und unterbreitet Verbesserungsvorschläge.

In seinem Vortrag forderte Pracz u.a. den Ausbau der Luftrettungsmöglichkeiten bei Dunkelheit und in der Nacht und damit eine Ausweitung der 24-Stunden- und Randzeitbereitschaften. Aktuell würden lediglich 16 der bundesweit 82 Stationen mit 24-Stunden-Einsatzbereitschaft betrieben, womit die Verfügbarkeit der Luftrettung bei Nacht stark eingeschränkt sei.

Aber nicht bloß die Dunkelheit, sondern auch schlechtes Wetter bremse die Luftrettung aus, so Pracz. Mit dem „Point in Space“-Verfahren (PinS-Verfahren) könnten Schätzungen zufolge erheblich mehr der aktuell wegen schlechter Witterungsbedingungen abgesagten Einsätze geflogen werden. Mit dem PinS-Verfahren wird eine spezielle satellitengestützte Navigationstechnik genutzt, um den Hubschrauber per Instrumentenflug auch bei schlechter Sicht sicher und zielgenau zu fliegen. Seit 2018 setze man sich für die Genehmigung dieses Verfahrens ein. Man fordere nun einen einfachen und strukturierten Genehmigungsprozess als ersten Schritt für eine bundesweite Einführung.

Weitere Punkte des Positionspapieres beschäftigen sich u.a. mit der konsequenten Umsetzung der „Next-Best“-Strategie in der Notfallversorgung (schnellstmögliche medizinische Versorgung und zielgerichtete Disposition), der Integration einer schnellen digitalen Vernetzung aller an der Notfallrettung beteiligten Partner sowie einer bundesländerübergreifenden Bedarfsplanung. Die DRF-Luftrettung stehe allen Akteuren bei den geplanten Reformen der Notfallversorgung auf Landes- und Bundesebene mit ihrer langjährigen Erfahrung und Expertise gern zur Beratung, Begleitung und Umsetzung zur Seite.