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Ausgaben für den Rettungsdienst haben sich verdoppelt

28.02.2019, 13:07 Uhr

Grafik: VdEK

VdEK Schleswig-Holstein sieht Notfallsanitätergesetz als Kostentreiber


Die Landesvertretung Schleswig-Holstein des Verbandes der Ersatzkassen (VdEK) hat in ihrem soeben veröffentlichten „Faktenpapier zur medizinischen und pflegerischen Versorgung“ auch Zahlen zum Rettungsdienst vorgelegt. Demnach haben sich im nördlichsten Bundesland die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für den Rettungsdienst in den vergangenen 10 Jahren mehr als verdoppelt. Seien es im Jahr 2009 noch rund 112 Mio. Euro gewesen, würden in diesem Jahr voraussichtlich über 240 Mio. Euro ausgegeben werden. Mehr als 230 Mio. Euro davon entfallen auf den bodengebundenen Rettungsdienst und gut 10,5 Mio. auf die Luftrettung. Maßgeblicher Kostentreiber seien die Auswirkungen des Notfallsanitätergesetzes, für die das Land wie auch für notwendige Investitionskosten jegliche Finanzierungsverantwortung ablehne.

Zwar sei die Zahl der Einsätze in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen, aber bei weitem nicht so stark wie die Ausgaben. Wurden im Jahr 2009 noch knapp 450.000 Einsätze verzeichnet, würden es 2019 voraussichtlich etwa 634.000 Einsätze werden. Daraus folgert der VdEK, „dass der enorme Kostenanstieg nur zu einem geringen Teil mit dem demografischen Faktor erklärt werden kann.“

Die meisten der 15 Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein lenken das Einsatzgeschehen im Rettungsdienst kreisübergreifend über gemeinsam betriebene regionale Leitstellen für den Notruf 112. Nur die Städte Neumünster und Lübeck sowie der Kreis Segeberg betreiben „eigene, kostenintensive Leitstellen“. Das Land habe sich laut VdEK bei der Reorganisation der polizeilichen Leitstellen vor einigen Jahren nicht dazu durchringen können, „durch ein Leitstellengesetz sämtliche Rettungsdienstträger zu verpflichten, gemeinsam mit der Polizei Leitstellen zu errichten, um so Synergieeffekte zu erzielen“. Lediglich in den Kooperativen Regionalleitstellen Nord (in Harrislee) und West (in Elmshorn) sei dieser Ansatz auf freiwilliger Basis umgesetzt worden.

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