Im Jahr 2000 wurden nach amtlicher Statistik 6.301 Patienten mit einem akuten Herzinfarkt in Berlins Krankenhäusern behandelt. 1.841 davon wurden im Berliner Herzinfarktregister erfasst (Einschlusskriterien: Prähospitalzeit < 48h, Behandlung auf Intensivstation). Fazit: Die Zahl der Patienten, die in der Klinik an einem Herzinfarkt starben, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Es zeige sich, dass sich das Berliner Notarztwagensystem positiv auf die Versorgungsqualität auswirke. Berlin bietet ein dichtes Netz von für Herzinfarktpatienten spezialisierten Behandlungseinheiten. Zudem sind – anders als im übrigen Bundesgebiet – in Berlin 70% der Ärzte auf den Notarztwagen Internisten. Dadurch können Herzinfarktpatienten bereits frühzeitig hochqualifiziert betreut werden.
Das macht sich in kürzeren Prähospital-Zeiten (Zeit zwischen Infarkt und Krankenhausaufnahme) bemerkbar: Im Bundesgebiet beginnt die Behandlung des Patienten im Schnitt nach 3,25 Stunden, in Berlin bereits nach 2,2 Stunden. 61% der Infarktpatienten erhalten innerhalb von 3 Stunden eine Therapie, nur 12% müssen länger als 12 Stunden warten. Diese Zahlen könnten jedoch noch besser aussehen, wenn noch mehr Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt einen Notarztwagen rufen würden, statt privat in die Klinik zu fahren. Rund 40% aller Infarktpatienten kommen erst nach mehr als drei Stunden nach Auftreten der ersten Symptome in die Klinik, rund ein Zehntel sogar erst nach 12 Stunden. Dadurch geht wertvolle Zeit verloren, denn je länger ein Herzinfarkt nicht behandelt wird, umso mehr Herzgewebe kann unwiederbringlich zerstört sein.
Berliner Herzinfarktregister stellt Ergebnisse vor
23.11.2004, 09:23 Uhr
Kürzere Prähospital-Zeiten als im Bundesgebiet