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Berliner S-Bahn brennt im Tunnel

11.08.2004, 15:58 Uhr

Foto: Pressestelle Berliner Feuerwehr

Fahrgäste entkamen nur knapp der Katastrophe

Die S-Bahn in Berlin schrammte am 10. August – wenige Tage nach der großen Feier zum 80. Geburtstag – nur haarscharf an einer Katastrophe vorbei: Fahrgäste bemerkten Qualm im Nord-Süd-Tunnel als der Zug in den Anhalter Bahnhof einfuhr und lösten Alarm aus. Erst sieben Minuten später, um 7.11 Uhr, wurde der Brand per Funk vom Fahrer des Zuges aus dem Führerstand gemeldet. 300 Feuerwehrleute rückten mit 90 Fahrzeugen zum Einsatzort aus. Die Insassen anderer Züge, die den Ausbruch des Brandes beobachten konnten, wurden durch eine sofortige Weiterfahrt aus dem Gefahrenbereich transportiert.

Ein Waggon des Zuges brannte vollständig, ein zweiter teilweise aus; der Bahnhof selbst wurde schwer beschädigt und es ist nicht klar, wann er wieder geöffnet werden kann. Durch das umsichtige Verhalten der S-Bahner konnte Schlimmeres verhindert werden: Alle Passagiere des Brandzuges wurden vom Fahrer und den beiden Bahnsteigaufsichten über den Notausgang ins Freie gebracht – die einzige Treppe vom Bahnsteig nach oben war durch den brennenden Wagen des Zuges unbenutzbar. Schwer verletzt wurde niemand, drei Fahrgäste wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung in Kliniken gebracht Die genaue Zahl der Passagiere, die sich im Brandzug befanden, ist jedoch unklar, weil sie nach dem glimpflichen Ende vermutlich einfach den Ort des Geschehens verließen, ohne sich bei der Feuerwehr zu melden.

Bei dem Vorfall handelte es sich bereits um den vierten Brand eines Wagens der Baureihe 480, die nach 1984 für die BVG entwickelt worden war. Aufgrund der Häufigkeit muss nun entschieden werden, ob diese Züge in Zukunft nicht mehr durch Tunnel fahren dürfen. Bis zum Jahr 2006 sollen alle S-Bahn Stationen in Berlin mit einem zweiten Ausgang versehen werden.

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