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Bombiges Wetter in Mannheim

28.02.2005, 09:54 Uhr

Foto: T. Ahl

Entschärfung einer Weltkriegsbombe löst Großeinsatz der Mannheimer Rettungsdienste aus

Es war kalt, zwischenzeitlich fiel sogar Schnee, als über hundert Einsatzkräfte der fünf Mannheimer Rettungsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Deutsches Rotes Kreuz (DRK) Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) damit begannen, die Patienten des Diakoniekrankenhaus zu evakuieren. Ein bombiges Wetter also mit einem ebenso bombigen Hintergrund: Bei Bauarbeiten im Park des Hauses Speyerer Straße der Klinik wurde am 18. Februar eine 250 kg schwere Bombe aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Einen Tag zögerten die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes die Entschärfung hinaus. Dann mussten über hundert Patienten aus dem Haus gebracht sein. Mir rund 30 Fahrzeugen, vom Rollstuhltransporter bis zum Rettungswagen, richteten die Einsatzkräfte einen Pendelverkehr zu dem etwa 500 m entfernten Haus Feldbergstraße der Diakonie-Anstalten ein. Patienten der Intensivstation konnten zuvor bereits auf andere Krankenhäuser der Stadt verteilt werden. Für die Transportierten offensichtlich eine willkommenes Ereignis, meinte doch eine Patientin: „Endlich haben wir mal Abwechslung!“

Derweil mühten sich die Helfer, das sehr kalte Wetter und den zeitweiligen Schnellfall von den Patienten fern zu halten. Behinderungen beim Abtransport und bei der Aufnahme konnten jedoch weitestgehend vermieden werden. Bei strahlendem Sonnenschein entschärften die Kampfmittelräumer das Weltkriegsüberbleibsel und gaben grünes Licht für den Rücktransport. In nur rund dreieinhalb Stunden verlegten die Rettungskräfte die Patienten zurück in ihre angestammte Klinik.

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