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BRK fordert 45-Stunden-Woche im Rettungsdienst

29.03.2017, 09:13 Uhr

Foto: BRK-KV Berchtesgadener Land

Tarifstreit mit Ver.di verschärft sich

In Bayern gibt es in der Tarifauseinandersetzung zwischen dem BRK und der Gewerkschaft Ver.di weiter keine Annäherung. Die Gewerkschaft warf dem BRK in der jüngsten Tarifinfo sogar vor, einen „Großkonflikt“ zu provozieren. Die größte Rettungsorganisation hatte zwar Lohnerhöhungen in Höhe von 2,4% ab April 2017 und weitere 2,35% ab dem 1. Januar 2018 angeboten, die Forderungen zum Manteltarifvertrag aber zurückgewiesen. Ver.di fordert, bei der Errechnung der Arbeitszeit die jeweiligen Rettungsmittel sowie Tag- und Nachtdienst getrennt zu betrachten. Das BRK schlägt hingegen vor, die wöchentliche Arbeitszeit in der Notfallrettung mit 45 und im Krankentransport mit 38,5 Stunden zu veranschlagen. Sei ein Mitarbeiter auf beiden Gebieten tätig, bestehe eine Mischform und die Arbeitszeit des Mitarbeiters werde dann danach beurteilt, auf welchem Gebiet er überwiegend eingesetzt sei. Zudem beharrt das BRK auf der bislang geltenden Regelung, Dienstplanänderungen nur zwei Tage vorher ankündigen zu müssen: „Zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes ist es erforderlich, den Dienstplan kurzfristig ändern zu können.“ Keine Einigung gibt es auch in der schon seit längerer Zeit diskutierten Frage der Pausenregelung.

Nichts wissen will das BRK von dem Ver.di-Vorschlag eines „altersgerechten Arbeitens“. Dieses Konzept soll Mitarbeitern ab dem 55. Lebensjahr bei 20 Beschäftigungsjahren unter anderem einen allmählichen Ausstieg aus der Schichtarbeit ermöglichen. Das Rote Kreuz setzt in diesem Punkt dagegen auf individuelle Lösungen. Gestrichen sehen will das BRK den bisherigen Krankengeldzuschuss wegen „des hohen Verwaltungsaufwandes“, der angesichts des geringen Anteils des Zuschusses nicht zu rechtfertigen sei. Ver.di unterstreicht aber die Wichtigkeit des Krankengeldzuschusses: „Dieser wird beim Bezug von Krankengeld voll auf die Zusatzversorgung angerechnet.“ (POG)

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