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Bund baut 61 Medizinische Task Forces auf

11.06.2020, 15:26 Uhr

Foto: A. van Beem

Deutschland beteiligt sich auch an RescEU-Kapazitäten


Als bundeseigene Kapazität im gesundheitlichen Bevölkerungsschutz befinden sich derzeit bundesweit 61 Medizinische Task Forces (MTF) im Aufbau. Dies geht aus einer Kleinen Anfrage der Partei Bündnis 90/Die Grünen an die Bundesregierung hervor (Drucksache 19/19676), in der es um die Maßnahmen zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie geht. Bei den MTF handele es sich um „arztbesetzte sanitätsdienstliche taktische Einsatzverbände mit Spezialfähigkeiten für Zwecke des Zivilschutzes und der länderübergreifenden Katastrophenhilfe.“ Jede MTF verfüge über Kapazitäten zur präklinischen Behandlung und zum weiträumigen Transport von traumatisch Verletzten sowie zur Dekontamination von Verletzten. Darüber hinaus halte der Bund zusätzlich 642 KTW Typ B Bund und Typ 4-Tragen sowie 37 GW-San in der Unterstützungskomponente vor. Das Personal zur Besetzung der Fahrzeuge werde von den Hilfsorganisationen gestellt und erhalte eine einheitliche, durch den Bund standardisierte und finanzierte Ausbildung, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Die Verwaltung der Einheiten erfolge durch die Länder.

Auf die Frage, welche Materialreserven der Bund vorhalte, antwortet die Bundesregierung, dass sie sowohl eine qualitative als auch quantitative Anpassung der Sanitätsmaterialbevorratungen plane. So solle z.B. in Zukunft auch der Bereich chemische, biologische, radioaktive und nukleare (CBRN-)Gefahren im Rahmen der Zivilen Verteidigung berücksichtigt werden. Zudem engagiere sich Deutschland aktiv am Aufbau einer RescEU-Kapazität. Das DRK beschaffe in Abstimmung mit der Bundesregierung bereits medizinische Ausrüstung im Wert von 6 Mio. Euro, was von der EU aus Mitteln des EU-Katastrophenschutzverfahrens finanziert wird. Darüber hinaus würden der Bundesregierung Interessenbekundungen eines Landes sowie weiterer deutscher Hilfsorganisationen für den Aufbau einer strategischen RescEU-Reserve für medizinische Ausrüstung vorliegen, mit deren Aufbau in den nächsten Monaten begonnen werden soll. Außerdem prüft die Bundesregierung, sich beim Aufbau einer RescEU-Kapazität zur Bevorratung von Impfstoffen und Therapeutika gegen Ebola zu beteiligen.

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