Bei den verheerenden Ereignissen auf der Loveparade 2010 auf dem Gelände des Duisburger Güterbahnhofs am 24. Juli waren auch 70 Rettungsassistenten, Sanitäter und Helfer des DRK Rhein-Sieg im Einsatz. Die Katastrophe ereignete sich genau in dem Einsatzgebiet der Retter aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Sie waren die ersten, die mit den dramatischen Geschehnissen im Tunnel – der das Nadelöhr zum Partygelände bildete – konfrontiert wurden. Viele der Helfer bekommen die Bilder bis heute nicht aus ihrem Kopf: „Bevor wir zusammen in diesen Einsatz gefahren sind, war ich der Meinung, dass ich in meinen fast 45 Jahren aktiver DRK-Arbeit bereits alles an Einsatzgeschehen erlebt hätte. Ich war im Erdbebenauslandeinsatz, bei MANV-Einsätzen, Weltjugendtag, bei der Loveparade 2008, Amok-Lagen usw. Doch das, was ich am 24. Juli erleben sollte, hatte eine ganz andere Dimension“, so Rudolf Mrosek, stellvertretender Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Rhein-Sieg.
Für ihre herausragenden Leistungen wurden die Retter jetzt von Bundespräsident Christian Wulff geehrt. Allerdings: Der Einladung des Bundespräsidenten ins Schloss Bellevue folgten die DRK-Helfer nicht. Da nicht alle Einsatzkräfte, die auf der Loveparade Hilfe geleistet hatten, an diesem Tag Zeit hatten, wurde – ganz im Sinne der Rot-Kreuz-Philosophie – die Teilnahme abgesagt: „Entweder fahren wir alle oder keiner.“ Und so wurde die Ehrung auf einer Veranstaltung in Windeck (Rhein-Sieg-Kreis) vorgenommen. Im Beisein von Pressevertretern überreichte Rudolf Mrosek den Helfern die Urkunden des Bundespräsidenten: „Hier ist nicht Berlin und ich bin nicht der Bundespräsident. Hier sind wir unter uns, auf einer Veranstaltung, wo der Dank ernst gemeint ist.“