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Bundeswehreinsatz im Innern?

26.07.2005, 12:55 Uhr

Foto: BilderBox

Dombrowsky rechnet mit einem Terroranschlag in Deutschland

 

In einem aktuellen Gespräch mit der Frankfurter Rundschau äußert sich der renommierte Katastrophenforscher Wolf Dombrowsky zu Fragen der Terrorgefahr in Deutschland und zum Stand der Vorbereitungen auf ein solches Ereignis. Nach seiner Überzeugung ist man in der Bundesrepublik auf Folgen eines „Primitiv-Terrorismus“ der Qualität von Madrid oder London mit überschaubaren Dimensionen „hervorragend gerüstet“. Bei einem größeren Busunfall oder einem Terroranschlag wie am Wochenende in Ägypten werde es allerdings schwierig, ab 500 schwer Verletzten sei der „deutsche Katastrophenschutz eine Katastrophe“.

Zur Frage eines Bundeswehreinsatzes im Innern angesichts eines solch möglichen Szenarios äußert sich Dombrowsky skeptisch, denn es „gibt historisch gute Gründe, das Militär nicht nach innen marschieren zu lassen“. Wichtig seien vielmehr einheitliche Standards und wesentlich mehr Übungsszenarien, statt der „undemokratischen deutschen Schubladenszenario-Tradition, die Katastrophenfälle als geheim einstuft, statt die Bevölkerung einzubeziehen und auch üben zu lassen“.

Dombrowsky rechnet resümierend fest mit einem terroristischen Anschlag auf deutschem Boden in den kommenden Monaten. Die Ansicht, „es werde bei uns keine Terrorakte geben, nur weil wir uns nicht am Irak-Krieg beteiligt haben“, bezeichnet er als „gefährlich und dumm“.

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