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BVRD: Rauswurf kritischer Mitglieder

02.01.2007, 13:12 Uhr

Verband macht 2007 weiter wie zuvor

Der Berufsverband für den Rettungsdienst e.V. (BVRD) hat mit Schreiben vom 27. Dezember 2006 das unliebsame Vereinsmitglied Nils Koepke aus seinen Reihen ausgeschlossen. Koepke hatte im vergangenen Jahr festgestellt, dass der BVRD über keine rechtskräftige Grundlage verfügt und daraufhin kritisch nachgefragt. Offenbar zu kritisch, wie der amtierende Präsident Martin Ritter ihm per Einschreiben mitteilte: „Sie haben ein Verhalten gezeigt, das geeignet ist, das Ansehen des Berufsverbandes für den Rettungsdienst e.V. in der Öffentlichkeit zu schädigen bzw. das grob illoyal ist.“ Insbesondere moniert Ritter, dass Koepke Informationen an die Zeitschrift RETTUNGSDIENST weitergegeben habe. Informationen, die keineswegs geheim waren und die jedes der etwa 2.000 BVRD-Mitglieder auf Nachfrage hätte erhalten können.

Noch im August war der Ausschluss Koepkes nach juristischer Intervention bei der ominösen „außerordentlichen Bundesversammlung“ des BVRD auf der Autobahnraststätte Bruchsal von der Tagesordnung genommen worden (siehe dazu RETTUNGSDIENST 9/2006, S. 117). Bei einer ordentlichen Bundesvorstandsversammlung am 16. Dezember 2006 wurde dieser Schritt jetzt nachgeholt. Offensichtlich sollte damit ein Auftreten Koepkes bei der Mitgliederversammlung am 20. Januar 2007 verhindert werden, zu der der BVRD in seinem aktuellen Verbandsorgan mit wenigen Worten eingeladen hat. Dabei wäre soviel Eile gar nicht nötig gewesen, denn die bereits für November 2006 geplante Versammlung wurde erneut verschoben, diesmal angeblich auf einen Termin Mitte Mai.

Wem nach all den Querelen der vergangenen Monate und nach diesem neuerlichen peinlichen Auftreten ein den Verein schädigendes Verhalten vorzuwerfen ist, ist damit wieder mehr als deutlich geworden. Auch die im Sommer noch angekündigte Kassenprüfung ist immer noch nicht abgeschlossen. Zudem soll nach Informationen, die RETTUNGSDIENST vorliegen, im BVRD wohl auch in die eigene Tasche gewirtschaftet worden sein: Vorstände sollen für Anzeigen, die im Verbandsorgan „Rettungsdienst-Journal“ erschienen sind, Provisionen erhalten haben. Die Zeit für kritische Nachfragen, wie sie Nils Koepke gestellt hat, ist also keineswegs vorbei.

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