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Chemikalienfreie und umweltschonende Desinfektion von großen Räumen

19.02.2024, 17:01 Uhr

Foto: BRK

Feldtest zum Projekt MoPlas2Dekon-Pro durchgeführt


In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt MoPlas2Dekon-Pro (Mobile Plasmatechnologie zur Abwehr biologischer Gefahren in Seuchengebieten) der BRK-Sicherheitsforschung konnte der Ansatz einer chemikalienfreien Dekontamination von mit Krankheitskeimen verseuchten Gegenständen unter Verwendung eines mobilen Plasmabehandlungssystems nachgewiesen werden. Eine erste vielversprechende Anwendung des Prinzips gab es gleich zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 mit der Dekontamination von Schutzmasken und Beatmungsschläuchen beim BRK. Nunmehr galt es, auf Basis der erzielten Ergebnisse den Versuchsaufbau für einen späteren Einsatz zu optimieren. Die chemikalienfreie Dekontamination von verseuchten Gegenständen konnte in einem kühlschrankgroßen Behältnis nachgewiesen werden. Im Rahmen des MoPlas2Dekon-Pro-Vorhabens sollte nun untersucht werden, ob und wie mit dem hierzu eingesetzten Plasmabehandlungssystem auch größere Räume verlässlich behandelt werden können.

Am 17. Februar wurde dazu ein praxisnaher Feldtest in einem Alten- und Pflegeheim in Bad Neustadt an der Saale durchgeführt, bei dem ein ganzer Raum mithilfe der schonenden Technologie desinfiziert wurde. Neben den Spezialeinheiten des BRK waren insgesamt 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei und öffentlichem Gesundheitsdienst eingebunden, um den Test möglichst realitätsnah durchzuführen. Es wurde als Szenario angenommen, dass ein Bewohner schwer an Corona erkrankt war und ins Krankenhaus verlegt wurde. Der Bewohner war zudem bekannt MRSA-positiv (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus). Sein Zimmer sollte komplett desinfiziert werden, um es schnellstmöglich wieder nutzen zu können. Dabei wurde der Raum mithilfe des Plasmaverfahrens desinfiziert. Dies ging lediglich mit Wasser vonstatten, Chemikalien wurden dabei nicht eingesetzt. Dadurch wurden keine Rückstände hinterlassen, es musste lediglich im Anschluss gelüftet werden, damit die chemikalienfreie Feuchtigkeit aus dem Raum entweichen konnte.

Stumpf + Kossendey Verlag, 2024
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