Wie der „aktuelle bericht“ des SR-Fernsehens gestern in einer Reportage berichtete, hat der am Saarbrücker Winterbergklinikum stationierte und von der ADAC-Luftrettung gestellte RTH „Christoph 16“ im vergangenen Jahr 1.137 Einsätze geflogen, was einem deutlichen Rückgang der Alarmierungen von 21% entspricht. Im Jahr 2014 hat der gelbe RTH in Saarbrücken noch 1.440 Einsätze geflogen. Der im bundesweiten Vergleich schon ohnehin wenig frequentierte RTH im Saarland war schon in der Vergangenheit wegen der damit verbundenen erheblichen Defizite in die Schlagzeilen geraten (wir berichteten mehrfach). So hatte der RTH alleine zwischen 2010 und 2013 über 1,7 Mio. Euro Defizite zu verzeichnen – knapp 400.000 Euro jährlich. Über die Defizite der letzten Jahre wurden bis jetzt noch keine Aussagen gemacht.
Auch die Flugminuten, die die ADAC-Luftrettung mit den Krankenkassen verhandelt, sind laut Uwe Schröder vom Innenministerium des Saarlandes um 18% zurückgegangen, was auch in den Vertragsverhandlungen im kommenden Jahr Berücksichtigung finden müsse. Der Vertrag über die Durchführung des Luftrettungsdienstes mit „Christoph 16“ zwischen dem Ministerium für Inneres und Sport des Saarland als Träger der Luftrettung und der ADAC-Luftrettung als Betreiber des gelben RTH vom Typ EC 135 läuft bis 2019. Laut des Fernsehbeitrags haben sich weder die ADAC-Luftrettung noch der ADAC Saarland e.V. darüber geäußert, wie auf den drastischen Rückgang der Einsatzzahlen, aber auch der Flugminuten reagiert werden soll. In dem Beitrag wurde deutlich herausgestellt, dass Fehleinsätze vermieden werden sollen. Der Ärztliche Leiter Rettungsdienst des Saarlandes, Dr. Thomas Schlechtriemen, betonte, dass man mit der notärztlichen Ressource haushalten müsse. (Scholl)