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„Christoph 31“ in Berlin fliegt die meisten Einsätze

15.12.2015, 12:54 Uhr

Foto: ADAC

Bundeseinheitlicher Datensatz Luftrettung legt Zahlen für 2014 vor

Im Jahr 2014 wurden insgesamt 108.286 Luftrettungseinsätze in Deutschland und 141 im benachbarten Ausland geflogen. Im Mittel wurden 297 Einsätze pro Tag durchgeführt. Dies bedeutet eine Steigerung von 1,4% gegenüber dem Vorjahr. Allerdings sind die Einsätze ausländischer RTH in Deutschland leicht gesunken, ebenso wie die des SAR-Dienstes der Bundeswehr, so das Institut Rettungswesen und Notfallmedizin GmbH (RUN), das seit dem Jahr 2005 periodisch die Leistungen des Einsatzes der Luftrettung in Deutschland auswertet. Absoluter Spitzenreiter ist „Christoph 31“ in Berlin mit 3.714 Einsätzen. Grundsätzlich sind die Einsatzzahlen seit 2005 gestiegen und weitere Stützpunkte hinzugekommen. Durch Kooperationen sei eine weitere Optimierung der bundesdeutschen Luftrettung durch RTH von 19 Standorten aus dem benachbarten Ausland erfolgt. Die Strukturdaten weisen bis zum 31. Dezember 2014, dem Abschluss der Erhebung, 85 Hubschrauber an 77 Stützpunkten der öffentlich-rechtlichen Luftrettung, drei weiteren Standorten und fünf SAR-Kommandos der Bundeswehr auf.

Neben der Auswertung erfolgt die Analyse mit dem Ziel, das Controlling zu unterstützen und Hilfen zur Entscheidung für die Planung durch einen Vergleich von Leistungen in den einzelnen Ländern im Bundesvergleich zu geben. Das statistische Monitoring von ausschließlich Hubschraubereinsätzen soll auch die Möglichkeit bieten, aktuelle Fragen der Luftrettung durch rückblickende Betrachtung zu beantworten. In die Untersuchung fließen die Daten aller Stützpunkte des öffentlich-rechtlichen Luftrettungsdienstes, von Standorten mit landesrechtlichen Genehmigungen, grenznahen Stationen im Ausland (Luxemburg, Niederlande, Österreich, Schweiz), die in Deutschland Einsätze fliegen, und des SAR-Dienstes der Bundeswehr im Rahmen der dringenden Nothilfe – da damit eine Unterstützung des zivilen Luftrettungsdienstes erfolgt – ein.

Die vorliegenden Einsatzzahlen, d.h. der Datensatz, bietet die Möglichkeit zur Darstellung von Trendentwicklungen und damit die Grundlage für Trendanalysen für das Gesamtsystem, aber auch für einzelne Bundesländer bezogen auf Teilbereiche des luftrettungsdienstlichen Einsatzgeschehens wie z.B. Einsatzarten, Einsätze pro 100.000 Einwohner, räumliche Verteilung und Einsatzaufkommen, Einsatzorte, Anflug- und Transportdistanzen, 24-Stunden- und Wochenverlauf sowie Nachteinsätze. Daraus können einsatztaktische Fragestellungen abgeleitet werden wie z.B. Nachalarmierungen, schwere Grade von Erkrankungen und Verletzungen sowie zeitliche Einbindungen bei Verlegungen. Ebenso können medizinische Daten und Fragestellungen wie z.B. dokumentierte Diagnosen sowie Verteilung nach NACA-Score, Alter und Geschlecht aus dem Datensatz Luftrettung abgeleitet werden, die den Ländern eine belastbare Datenlage bieten. (Scholl)

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