Die Johanniter Luftrettung mit Sitz in Gießen hat am vergangenen Freitag, dem 1. April 2016, einen Intensivtransporthubschrauber (ITH) am Flugplatz Marl-Loemühle stationiert. Mit der voll ausgestatteten Einsatzmaschine vom Typ AS 365 N3 „Dauphin“ – im Wert von 8,5 Mio. Euro – werden spezielle Intensivverlegungstransporte in Spezialkliniken durchgeführt. Dazu steht auch spezielle Ausrüstung, wie ein Inkubator für Neugeborene und ein transportables Infektionsschutzsystem, zur Verfügung, mit dem Sondertransporte durchgeführt werden können. Zur Durchführung dieser speziellen Intensivtransporte kooperiert die Johanniter Luftrettung mit dem Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil der Ruhr-Universität Bochum, das auch die Intensivmediziner stellt.
Wie Günther Lohre – Geschäftsführer der Johanniter Luftrettung – erläuterte, ist der ITH gegenüber den regulären Rettungshubschraubern wesentlich größer und verfügt auch über eine größere Reichweite sowie mehr Equipment, weshalb das ITH-System auch für Verlegungen von Klinik zu Klinik eingesetzt wird. Durch die Veränderung der Krankenhausstrukturen werde die luftgebundene Verlegung von Patienten immer bedeutsamer. Nur dadurch könne Spitzenmedizin gewährleistet werden, so Prof. Dr. Med. Thomas Schildhauer, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikum Bergmannsheim in Bochum. Darüber hinaus könne das Bergmannsheil durch das ITH-System seine bestehende medizinische und unfallchirurgische Notfallkompetenz mit weit überregionaler Bedeutung erweitern.
Die Disposition und Koordination des Bochumer ITH-Systems erfolgt 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr durch die Einsatzzentrale der Johanniter in Mainz unter der Rufnummer 0800/113 0 112. Im ersten Monat steht der ITH 12 Stunden täglich zur Verfügung, ab Mai soll er dann rund um die Uhr einsatzbereit sein. Durch den Einsatz des neuen ITH besteht auch die Möglichkeit, die Transportzeiten bei speziellen Sekundärtransporten in Nordrhein-Westfalen zu verkürzen. Die Luftrettungsflotte der Johanniter verfügt über insgesamt sechs Intensivtransporthubschrauber und drei Ambulanzflugzeuge, die in der Luftrettung, für Intensivtransporte und Repatriierungen eingesetzt werden. Derzeit ist die Johanniter Luftrettung in vier Bundesländern tätig. (Scholl)