S+K Verlag
Der einzige Fachverlag für
Notfallmedizin in Deutschland.
Bücher, Zeitschriften und Nachrichten
rund um das Thema Rettungsdienst.

„Christoph Offshore 2“ ins Meer gestürzt

03.03.2014, 08:28 Uhr

Foto: DRF Luftrettung

Drei Menschen sterben; Ursache nach wie vor unklar

Es herrscht weiterhin Unklarheit über die Absturzursache von „Christoph Offshore 2“. Der Helikopter vom Typ BK 117 der DRF Luftrettung war am Freitagabend in die Ostsee gestürzt. Dabei kamen nach Medienangaben ein 53-jähriger Pilot aus Bayern, ein 47-jähriger Notarzt aus Mecklenburg-Vorpommern und ein 45-jähriger Rettungsassistent aus Sachsen ums Leben. Der 47-jährige zweite Pilot aus Rheinland-Pfalz überlebte. Nach Polizeiangaben konnte er jedoch noch nicht befragt werden, da er unter Schock steht. Wie NDR 1 Radio MV berichtete, sah der Hubschrauber nach der Bergung „äußerlich kaum beschädigt“ aus. Lediglich die Rotorblätter seien deutlich abgeknickt gewesen.

Der Hubschrauber mit den vier Besatzungsmitgliedern befand sich auf einem Übungseinsatz, als er gegen 18.40 Uhr vor der Ostsee-Halbinsel Fischland-Darß-Zingst abstürzte. Kurz vor dem Unglück wurde das Abseilen des Notarztes auf einen Seenotkreuzer der DGzRS geübt. Nach Augenzeugenberichten sackte der Hubschrauber bei einem weiteren Anflugversuch plötzlich ab und stürzte ins Meer.

Bei der DRF Luftrettung herrscht große Betroffenheit. DRF-Sprecherin Petra Hentschel: „Wir sind völlig fassungslos, die gesamte Organisation ist geschockt. Wir hoffen, dass die Unfalluntersuchung schnell Ergebnisse bringt.“ DRF-Stationsleiter Reiner Fischer wurde am Sonntag mit den Worten zitiert: „Wir können uns das nicht erklären.“ Das Team sei sehr erfahren und routiniert gewesen. Die Übung habe schon etwas mehr als ein halbe Stunde gedauert, der Notarzt sei zuvor bereits zweimal problemlos abgeseilt und wieder aufgenommen worden. Auch die Wetterbedingungen seien einwandfrei gewesen.

Die Seenotretter konnten zwei Crew-Mitglieder aus dem Wasser retten, einer der Männer starb jedoch wenig später. Taucher entdeckten kurz nach Mitternacht schließlich den Notarzt und den Rettungsassistenten tot im Wrack der Maschine. Zur möglichen Ursache müssten nun die Ergebnisse der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung und der Rechtsmedizin abgewartet werden, so die Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg am Sonntag in Rostock. Die Auswertung der Flugdaten könne mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Frühestens am morgigen Dienstag sollen die Flugdatenschreiber ausgewertet werden.

Die DRF Luftrettung hat ein Online-Kondolenzbuch eingerichtet:
www.kondolenzbuch-online.de/cgi-bin/2014/books/000161.pl

Stumpf + Kossendey Verlag, 2024
KontaktRSS Datenschutz Impressum