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Das Notrufsystem der Wiener Linien wird barrierefrei

08.11.2023, 12:02 Uhr

Foto: S. Wöhrer/Wiener Linien

Umrüstung der Notsprecheinrichtungen bis 2026


Als einer der ersten Verkehrsbetriebe weltweit gestalten die Wiener Linien ihr Notrufsystem nach dem Mehr-Sinne-Prinzip um. Dadurch sollen Barrieren im Notruf, z.B. für gehörlose oder blinde Fahrgäste sowie für Menschen mit Sprach- oder Lernschwierigkeiten, abgebaut werden.

Bisher konnten Notrufe in den Wiener Linien nur per Sprechfunktion abgesetzt werden. Bleibt die Sprachverbindung mit der Leitstelle zwar der Hauptkanal für Notrufe, werden nun auch alternative Kommunikationskanäle angeboten. So steht zukünftig auch ein Touchscreen zur Verfügung, der einen Eingabemodus für sprech- und hörbeeinträchtigte Personen bietet. Die Kommunikation wird dabei über leicht verständliche Piktogramme und einfache Sprache (Deutsch und Englisch) ermöglicht. Gleichzeitig verfügt die neue Notrufeinrichtung auch über Bedienelemente, die für blinde Menschen mit Brailleschrift, taktilen Symbolen und taktiler Pyramidenschrift versehen sind. In jedem Fall gelangt der Notruf in die Leitstelle, wo Mitarbeitende den Standort der Person feststellen, die notwendige Hilfe einleiten und bei Bedarf Polizei oder Rettungsdienst verständigen.

Die Notrufeinrichtungen befinden sich an den U-Bahnsteigen in einem gut sichtbaren, grünen SOS-Würfel, der den Standort der Notrufstelle und des Zugnotstopps kennzeichnet. Die Einrichtungen werden durch das Personal der Wiener Linien per Videokamera überwacht, sodass sie sich sofort ein Bild von der Lage machen können. Der erste barrierefreie Notruf wurde Anfang des Monats an der Station Friedensbrücke präsentiert. Bis Ende des Jahres werden auch in den U-Bahn-Stationen Spittelau, Jägerstraße und Roßauer Lände die neuen Notrufe angebracht. Bis zum Jahr 2026 sollen schließlich 550 Notsprecheinrichtungen in U-Bahn-Stationen und Aufzügen umgerüstet sein.

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