S+K Verlag
Der einzige Fachverlag für
Notfallmedizin in Deutschland.
Bücher, Zeitschriften und Nachrichten
rund um das Thema Rettungsdienst.

Das WM-Spiel, die Hitze und der Kreislauf

02.07.2010, 14:59 Uhr

Foto: © Rike / PIXELIO

Vuvuzela-Bläser besonders gefährdet

Schlechte Nachricht für die Vuvuzela-Bläser: Wenn die Hitze morgen beim WM-Spiel schon unerträglich und der Kreislauf stark belastet ist, strengt es besonders an, einen Ton aus der südafrikanischen Tröte herauszubekommen. Den Grund kennt Dr. Rainer Löb, Bundesarzt der Malteser: „Der Druck im Brustraum wird durch das Tröten erhöht, das geht zusätzlich auf den schon stark belasteten Kreislauf. In Verbindung mit der Hitze kann das für manche Personen zu viel sein. Wer bei dieser Hitze zu wenig trinkt, kann durch den Flüssigkeitsmangel bewusstlos werden, in schweren Fällen kann es sogar zu Organversagen kommen.“ Das betrifft aber nicht nur die vornehmlich jungen Fußballfans. Vor allem ältere Menschen trinken bei Hitze zu wenig und sind dann regelrecht ausgetrocknet. Wenn es zu einem Hitzschlag oder Kollaps kommt, sollten Umstehende oder Angehörige sofort den Rettungsdienst verständigen.

Der Betroffene sollte an einen kühlen Ort gebracht werden, seine Kleidung gelockert und sein Körper mit feuchten Tüchern gekühlt werden. Sinnvoll sind natürlich auch Getränke, aber diese sollten nicht eiskalt sein, und man sollte nicht zu viel auf einmal trinken. Wer morgen in der prallen Sonne zum Public Viewing, zum Shoppen in die Innenstadt oder zum Grillen beim Nachbarn aufbricht, sollte luftige Kleidung und einen Sonnenschutz tragen. Jung und Alt sollten sich vorher gegen Sonnenbrand eincremen und immer mal wieder Schutz im Schatten und gekühlten Räumen suchen. Weiterer Tipp: Auf schweres und fettiges Essen verzichten, die Finger von alkoholischen Getränken als Durstlöscher lassen und stattdessen Mineralwasser trinken. „Auch für unsere eigenen Einsatzkräfte, die viele Public Viewings in Deutschland betreuen, sind solche Wetterverhältnisse extrem belastend“, sagt Löb. Schließlich dürften die Sanitäter nicht auf ihre Sicherheitsbekleidung verzichten. Deshalb würden die Malteser auch besonders viele Wasserflaschen griffbereit haben.

Stumpf + Kossendey Verlag, 2024
KontaktRSS Datenschutz Impressum