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DBRD: Notarzt beim Schlaganfall kann Versorgung verzögern

18.09.2007, 08:41 Uhr

Foto: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe/Ch. Püschner/ZEITENSPIEGEL

Sefrin vertritt Einzelmeinung

Der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst e.V. (DBRD) hat in einer Stellungnahme zum Fernseh-Beitrag „Mangelnde Hilfe bei Schlaganfall“, der in der vergangenen Woche in der ZDF-Reihe „Frontal 21“ gezeigt wurde (wir berichteten hier), massive Kritik an Prof. Dr. Peter Sefrin von der Uniklinik Würzburg geäußert. Die Meinung Sefrins, alle Schlaganfallpatienten seien grundsätzlich durch einen Notarzt zu versorgen, werde lediglich von ihm als Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte (AGBN) vertreten. Dies sei „nicht nur in vielen Fällen unnötig, sondern kann tatsächlich auch die definitive Versorgung in einer Klinik verzögern“. Die Aussage, „einen Notarzt bei diesem Notfallbild heute nicht zu entsenden, ist aus medizinischer Sicht nicht akzeptabel“, werde nicht näher begründet und könne aus Sicht des DBRD nicht nachvollzogen werden.

Unbestritten handele es sich bei einem Schlaganfall um ein akutes Notfallereignis, das ein sofortiges und adäquates Handeln bedarf. Im Gegensatz zur Aussage im TV-Beitrag würden Schlaganfallpatienten heutzutage aber überwiegend durch ausgebildetes und qualifiziertes Rettungsfachpersonal notfallmedizinisch versorgt und transportiert werden. Ein Notarzt komme in begründeten Fällen, insbesondere bei objektiven Störungen der lebensnotwendigen Funktionen regelhaft zum Einsatz. Das Rettungsfachpersonal sei aufgrund seiner Ausbildung sehr wohl in der Lage, die Notfallsituation in ihrem Schweregrad einzuschätzen und alle notwendigen medizinischen Maßnahmen durchzuführen.

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