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Dem Ruf nach Nippon gefolgt

13.09.2010, 11:31 Uhr
Rettungsdienstschule Hessen zu Gast bei Tokyoter Feuerwehr in Japan

Für die Schulleitung der Rettungsdienstschule Hessen stand dieser Tage eine ganz besonderer Termin an. Sie folgte einer Einladung der Tokyoter Feuerwehr und informierte sich ausführlichst über die Arbeitsweise und deren Ausbildung vor Ort. Diese rettungsdienstliche Bildungsreise verlangte einiges von den Teilnehmern ab. Los ging es bereits auf der Anreise: In 11.000 m Höhe über Sibirien war ein Fluggast bewusstlos zusammengebrochen. Die stellvertretende Landesschulleiterin Uta Steder konnte den Patienten jedoch gut versorgen und insoweit stabilisieren, dass er die Reise fortsetzen konnte. Begrüßt wurde die Rettungsdienstschule Hessen zunächst im Hauptquartier des Tokyo Fire Departments unweit des Kaiserpalastes. Der stellvertretende Leiter der Tokyoter Feuerwehr Naoki Sato zeigte sich erfreut über den interessierten Besuch aus Deutschland. Insbesondere das Thema Ausbildung und die gemeinsamen Ziele der Hilfe für die Bevölkerung einten beide zu einem freundlichen und sehr informativen Austausch in dessen Büro.

Gefolgt wurde der erste Termin von der Besichtigung der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst der Tokyoter Feuerwehr, die pro Tag rund 3.000 Notfälle bearbeitet, davon sind rund 2.000 rettungsdienstliche Notfalleinsätze. Der Leiter der Leitstelle zeigte neben der technischen Ausstattung auch die Arbeitsweise der Leitstelle für die zwölfeinhalb Millionen-Metropole. „Insbesondere die sehr ruhige Atmosphäre habe ich hier so nicht erwartet“, kommentiert Landesschulleiter Gerrit Steder seinen Eindruck. „Auffallend ist das hohe Maß an Selbstdisziplin und die vorbildlichen Maßnahmen der Prävention“, fügt Uta Steder, selbst Fachkraft für Arbeitssicherheit, hinzu.

Letzte, aber ebenso interessante Station war die Akademie für Feuerwehr und Rettungsdienst der Tokyoter Feuerwehr im Stadtteil Nishihara. Bei einer Tasse japanischen Tee erläuterte der Schulleiter Kazuhiko Nakazawa den konzeptionellen Ansatz der Schule, die bereits seit 1914 besteht und seit 1991 Paramedics ausbildet. Der Leiter der Trainingseinheit für die Paramedics stellte die Ausbildungsgänge EMT (vgl. Rettungssanitäter) und Paramedic (vgl. Rettungsassistent) vor und führte durch die Ausbildungsräume. Gerrit Steder konnte eine neue Paramedic-Klasse begrüßen und deren erste Übungen vor Ort verfolgen. Alles in allem ein sehr interessanter Austausch, der viele neue Erkenntnisse – auf beiden Seiten – eingebracht hat.

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