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Deutscher Städte- und Gemeindebund: Rettungsdienst in Gefahr

11.12.2006, 09:36 Uhr

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund befürchtet durch die beabsichtigte Gesundheitsreform eine Existenzgefährdung vieler Rettungsdienste oder erhebliche finanzielle Mehrbelastungen von Kommunen und Patienten. Durch die geplanten Fahrtkosten-Abschläge in Höhe von 3% seien für die Rettungsdienste jährliche Mindereinnahmen von ca. 100 Mio. Euro zu erwarten. Diese Mehraufwendungen müssten zukünftig entweder von den Versicherten oder von den kommunalen Trägern der Rettungsdienste getragen werden, befürchtete der DStGB. Sollte dies nicht möglich sein, müssten die Rettungsdienste weiter zurückgefahren werden. Gerade in ländlichen Regionen würde sich die Patientenversorgung damit weiter verschlechtert.

Der DStGB weist die Behauptungen des Bundesministeriums, die Ausgabensteigerungen an den Fahrkosten seien durch medizinisch nicht zu begründende und überflüssige Fahrten zurückzuführen, entschieden zurück. Vielmehr würden immer mehr Rettungsdienste z.B. durch Anwahl der Notrufnummern auch unberechtigt in Anspruch genommen. Ein weiterer Grund für den Anstieg der Einsätze ist darin zu sehen, dass Gesundheitsdienstleister zunehmend nur noch räumlich eingeschränkt zur Verfügung stehen, da Kliniken auf Grund ihrer desaströsen Finanzlage ganze Abteilungen schließen müssen und die Anzahl der ländlichen Arztpraxen abnimmt. Da auch nicht jedes Krankenhaus die Vollausstattung zur Behandlung eines Krankheitsbildes vorhalten könne, sei die Verlegung in spezialisierte Kliniken erforderlich, was wiederum eine Erhöhung der Anzahl der Transportfahrten nach sich ziehe. Der DStGB fordert deshalb den Bundesgesetzgeber dringend auf, von den Kürzungen im Rettungsdienst abzusehen.

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