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Deutschland hinkt bei Ersthelfenden-Reanimationsquote hinterher

26.04.2024, 10:40 Uhr

Foto: DGAI

Ergebnisse aus Jahresbericht des Deutschen Reanimationsregisters vorgestellt


Auf dem Jahrestreffen des Deutschen Reanimationsregisters wurden die aktuellen Zahlen der außerklinischen Reanimation im Notarzt- und Rettungsdienst aus dem letzten Jahr präsentiert. Mit über 480.000 Datensätzen und 40.000 neuen Fällen aus dem Jahr 2023 ist das Deutsche Reanimationsregister die größte notfallmedizinische Datenbank im deutschsprachigen Raum. Die von den teilnehmenden Notarzt- und Rettungsdienststandorten eingepflegten Daten für das letzte Jahr sowie die einer Referenzgruppe von 46 Notarzt- und Rettungsdiensten bilden die Grundlage des Jahresberichts. Die Referenzgruppe setzt sich aus Standorten zusammen, deren Daten eine besonders hohe Qualität aufweisen.

Im Jahr 2023 betrug die Ersthelfenden-Reanimationsquote rund 50% und sei damit zwar doppelt so hoch wie noch vor 12 Jahren, es sei aber trotz diverser Aktivitäten keine Steigerung zum Jahr 2022 zu verzeichnen. Im europäischen Vergleich liege man damit weiterhin deutlich hinter den skandinavischen Ländern, die eine Quote von über 70% erreichten, weswegen weitere Anstrengungen unternommen werden müssten, bilanzierte Prof. Dr. Matthias Fischer, Mitglied des Organisationskomitees des Deutschen Reanimationsregisters.

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI), die auch Träger des Reanimationsregisters ist, setzt sich mit Aktivitäten wie der Woche der Wiederbelebung oder den Bad Boller Reanimations- und Notfallgesprächen seit Jahren für eine Verbesserung der Reanimationsversorgung ein. Neben Schulungs- und Aufklärungsmaßnahmen sei die Steigerung der Telefonreanimationen ein wichtiger Schritt, um die Quote zu steigern.

Die DGAI ruft alle Beteiligten dazu auf, Schulungs- und Aufklärungsmaßnahmen zu intensivieren und die Telefonreanimationen weiter auszubauen, um die Überlebenschancen bei einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand zu erhöhen. Seit Jahren fordern die Experten in diesem Zusammenhang auch das regelmäßige Training aller Altersgruppen in Reanimationsmaßnahmen. Die Wiederbelebungsausbildung von Schülerinnen und Schülern müsse zudem fester Bestandteil der Lehrpläne werden. Entsprechende Schulungsangebote sollten aber auch allen anderen Altersgruppen zur Verfügung gestellt werden, forderte Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Organisationskomitees des Reanimationsregisters und der DGAI-Sektion Notfallmedizin.

Stumpf + Kossendey Verlag, 2024
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