15 Mio. Euro hat er bereits gekostet, mehr als 3,5 Mrd. sollen es noch werden, und auch diese Summe ist noch nicht einmal sicher. Denn wie die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer heutigen Ausgabe meldet, droht in der Angelegenheit BOS-Digitalfunk Bund und Ländern ein Debakel, das bereits mit der Einführung des Toll-Collect-Systems verglichen wird. Denn der Beginn des abhörsicheren Funkverkehrs werde sich auf jeden Fall um Jahre hinausschieben. Grund sei die Zusage an die Bahn-Tochter DB Telematik, die jetzt etwa 2,9 Mrd. Euro für die Realisierung veranschlagt, statt der vom Bund bereitgestellten 1,1 Mrd. Euro.
DB Telematik wurde daher nach einem Krisengespräch in der vergangenen Woche in Ultimatum bis zum 27. September gesetzt. Zu diesem Termin soll die Bahn-Tochter darlegen, wie das Projekt im vorgegebenen Kostenrahmen verwirklicht werden könne. Lässt sie die Frist verstreichen, platze der Auftrag. Laut „Süddeutscher Zeitung“ wird im Innenministerium inzwischen bereut, den Auftrag ohne Ausschreibung vergeben zu haben. Dadurch könne der BOS-Digitalfunk jetzt nicht neu ausgeschrieben und an den kostengünstigsten Anbieter vergeben werden. Als Wege aus dem Dilemma denke man nun darüber nach, DB Telematik einen Partner an die Seite zu stellen oder eine Bund-eigene Betreibergesellschaft zu gründen.
Digitalfunk wird immer mehr zum Debakel
13.09.2006, 12:49 Uhr
Wesentlich teurer und erst in einigen Jahren realisiert