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Diskussion um Luftrettung in Bayern

09.04.2010, 13:21 Uhr

Foto: H. Scholl

Offener Brief der MedLO zur Optimierung

Zur Auseinandersetzung mit der Bedarfsanalyse zur Luftrettung in Bayern hat die Arbeitsgemeinschaft medizinische Leiter der Luftrettungsorganisationen (MedLO) am 2. April dieses Jahres einen offenen Brief an die politischen Mandatsträger in der Region Schwaben und Mittelfranken veröffentlicht. Darin wird festgehalten, dass bei schweren Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall sowie bei schweren Verletzungen die „Golden Hour“ das Maß aller Dinge ist.

Zur Diskussion um einen Luftrettungsstützpunkt in Augsburg bzw. Donauwörth stellt die MedLO deutlich heraus: „Die Festlegung des Standortes für einen RTH muss sich ausschließlich am größtmöglichen Nutzen für den Notfallpatienten orientieren. Während in früheren Jahren dazu Einsatzradien gezogen und damit versucht wurde, eine Flächendeckung im Sinne einer schnellstmöglichen Erreichung des Einsatzortes sicherzustellen, müssen nach den Gesundheitsreformen heute mehrere unterschiedliche Faktoren in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.“ So sei die Zusammenführung von Krankenhäusern zu medizinischen Kompetenzzentren ebenso zu berücksichtigen wie die immer anspruchvollere Unterbringung von schwer Verletzten sowie Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten in Zielkliniken. Darüber hinaus sei auch der grundgesetzliche Anspruch auf eine moderne, leistungsfähige notfall- und akutmedizinische Versorgung in strukturschwachen Regionen bedeutsam. Ausschlaggebend für die Wahl eines neuen Luftrettungsstützpunktes sei allein der Faktor Zeit.

Der Fragestellung, wo ein RTH optimal zu stationieren ist, sei das Bayerische Staatsministerium des Innern erstmalig in Deutschland nachgegangen und hätte sie in einem aufwändigen Verfahren aus einsatztaktischer Sicht transparent gutachterlich beurteilt sowie im Ergebnis sachgerecht, nachvollziehbar beantwortet. Die angewendete Methodik gilt als wegweisend für zukünftige rettungsdienstliche Strukturentwicklungen, insbesondere in den Flächenländern, so die MedLO.  RETTUNGSDIENST wird in einer der kommenden Ausgaben ausführlich über die Bedarfsanalyse zur Luftrettung in Bayern berichten. (Scholl)

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