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Diskussionsrunde zur Gewalt gegen Rettungskräfte

03.03.2023, 10:28 Uhr

D. Marten (Feuerwehr Ratingen), D. Kuhn (Unfallkasse Nordrhein-Westfalen), T. Lembeck (Feuerwehr Essen), Dr. S. Grautoff (Kreis Herford), S. Aumann (Koordinierungsgruppe #sicherimDienst), J. Menge (Feuerwehr Minden) und K. Wiegand (Feuerwehr Dortmund). (v.l.) (Foto: #sicherimDienst)

Präventionsnetzwerk #sicherimDienst setzt Veranstaltungsreihe fort


Am Mittwoch, dem 1. März 2023, kamen Expertinnen und Experten sowie Einsatz- und Führungskräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes im „Dortmunder U“ auf Einladung des Präventionsnetzwerks #sicherimDienst zusammen, um sich über Möglichkeiten der Gewaltprävention auszutauschen. Die Veranstaltung wurde live übertragen, sodass sich Zuschauende mit Fragen an den Gesprächsrunden beteiligen konnten. Das Ziel dieser regelmäßigen Veranstaltungsreihe ist es, zum Thema Schutz und Sicherheit von Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu informieren und zu sensibilisieren.

Janine Menge berichtete als Notfallsanitäterin der Feuerwehr Minden von ihrer knapp 20-jährigen Berufserfahrung. Sie habe von Beschimpfungen bis zum Ziehen an den Haaren oder Anfassen bereits fast alles erlebt. Man könne mit Freundlichkeit deeskalierend wirken, ganz verhindern ließen sich Gewaltvorfälle hingegen nicht, so Menge. An der Diskussion beteiligte sich auch Kai Wiegand, der mit seinem Team bei der Feuerwehr Dortmund von Gewalt betroffene Kolleginnen und Kollegen betreut. Laut ihm sei die Dokumentation solcher Vorfälle besonders wichtig, denn nur wenn diese publik würden, könnten entsprechende Maßnahmen eingeleitet und die jeweilige Belastungssituation als Dienstunfall anerkannt werden.

Zurzeit wird das „Innovative Melde- und Erfassungssystem Gewaltübergriffe“ (IMEG) als niederschwelliges und vereinfachtes Verfahren zur Meldung von Gewaltvorfällen als Pilotprojekt bundesweit in mehreren Kommunen getestet. David Marten, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Ratingen und Projektleiter von IMEG, erklärte, dass durch dieses System Information zentral gesammelt würden und ausgewertet werden könnten. Kommunen und Kreise könnten somit Schwerpunkte und wiederkehrende Muster erfassen. Diese Erkenntnisse könnten folglich die Grundlage für Handlungsempfehlungen zum Schutz der Mitarbeitenden bilden.

Dennis Kuhn, Fachmann der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und zuständig für Belange der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, betonte die Wichtigkeit einer flächendeckenden Verfügbarkeit von entsprechenden Handlungsempfehlungen und Präventionsmaßnahmen sowie die Verantwortungsrolle von Führungskräften. Auch Thomas Lembeck, Leiter der Feuerwehr Essen und Vorsitzender im Arbeitskreis der Leiterinnen und Leiter der Berufsfeuerwehren in Nordrhein-Westfalen, sieht die Führungspersonen in der Pflicht, die Handlungsempfehlungen an die Mitarbeitenden weiterzugeben. Darüber hinaus spiele auch die Zusammenarbeit aller Sicherheitsorganisationen eine zentrale Rolle.

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