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DIVI-Intensivregister gibt Auskunft über freie Beatmungsplätze

18.03.2020, 10:44 Uhr

Screenshot: DIVI-Intensivregister

RKI bittet alle Kliniken, sich zu beteiligen


Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) haben gestern gemeinsam das DIVI-Intensivregister freigeschaltet. Dabei handelt es sich um eine Website, über die freie Beatmungsplätze in allen Kliniken Deutschlands registriert und abgefragt werden können. Laut Professor Christian Karagiannidis, Sprecher der DIVI-Sektion „Lunge – Respiratorisches Versagen“ und Leiter des ECMO-Zentrums der Lungenklinik Köln-Merheim, können mit dem Register alle Kapazitäten in Deutschland auf den Intensivstationen dargestellt werden. Das Register setze darauf, dass alle Krankenhäuser tagesaktuell ihre Daten in einem geschlossenen Bereich der Datenbank selbstständig einpflegen, um auf dieser Basis eine regionale Koordination der intensivstationären Betten und damit eine optimale Versorgung der Covid-19-Patienten sicherzustellen. Professor Lothar H. Wieler, Präsident des RKI, bittet deshalb alle Krankenhäuser, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Die freien Kapazitäten werden nach einem Ampelsystem dargestellt. Unterschieden werde zwischen freien Kapazitäten von low-care (geringer Betreuungsbedarf), high-care (für Schwerkranke) und ECMO (für schwerkranke Beatmungspatienten). Kliniken mit viel Erfahrung in der Beatmung von Patienten seien zusätzlich gekennzeichnet. Die Idee dahinter sei, dass Kollegen, die seltener beatmungspflichtige Patienten behandeln und akute Fragen haben, mit wenigen Klicks sehen können, an welche größere Klinik sie sich telefonisch wenden können. Telefonnummer und Ansprechpartner seien in einem zweiten Teil des Registers hinterlegt, für den sich die Kliniken aber erst einloggen müssen.

Im Zuge der H1N1-Pandemie im Jahr 2009 hatten DIVI-Experten bereits ein deutschlandweites Netzwerk aufgebaut, in dem Kliniken ihre Behandlungskapazitäten für Patienten mit akutem Lungenversagen tagesaktuell anzeigen konnten. Bisher waren rund 85 Kliniken in diesem ARDS-Netzwerk miteinander verbunden. Diese Basis wurde jetzt als Grundlage für das neue DIVI-Intensivregister genutzt.

Das Register kann unter www.divi.de/intensivregister aufgerufen werden.

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