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DLRG absolviert Großübung „Weserflut 2023“

10.10.2023, 11:20 Uhr

Foto: T. Lüeße/DLRG

500 Einsatzkräfte beteiligt


Am Samstag, dem 7. Oktober, nahmen Einsatzkräfte des DLRG-Landesverbandes Niedersachsen an einer neu konzipierten Großübung in Hameln teil. In fünf verschiedenen Szenarien wurden die Kernkompetenzen im Katastrophenschutz trainiert wie etwa Menschen- und Tierrettung, Evakuierung, Taucharbeiten, sanitätsdienstliche Versorgung und Deichsicherung. Naturkatastrophen nehmen zu, weshalb der Landeseinsatzleiter der DLRG in Niedersachsen Martin Witt diese Großübung zu Schadenslagen bei Hochwasser initiierte. Über ein Jahr erarbeitete das Planungsteam um Dr. Jürgen Laudien die Szenarien.

Bereits Tage zuvor sind das Vorauskommando und die Mitglieder der Koordinierungsstelle angereist. Ersteres berät den Stab „Besondere Ereignisse“ der Stadt Hameln und führte bereits eine Lageerkundung durch. Die Koordinierungsstelle hat die vier Landeseinsatzzüge (LEZ) alarmiert. Diese sind personell, materiell und technisch umfangreich aufgestellt und arbeiten Einsatzabschnitte autark zu jeder Tages- und Nachtzeit, 24 h die Woche, ab. An dieser Übung nahmen die 500 DLRG-Einsatzkräfte mit 50 Landfahrzeugen, 32 Booten, 2 Rafts und 5 Fernerkundungsdrohnen teil. Sie arbeiteten mit dem THW, der Feuerwehr und dem DRK Hameln zusammen.

Alle Züge wurden um 8.00 Uhr zu ihren jeweiligen Einsätzen alarmiert. Der LEZ Nord absolvierte das Szenario „Evakuierung des Werderparkgeländes“. Hierbei erkundeten die Einsatzkräfte zunächst mit einer Drohne das Überschwemmungsgebiet, suchten und retteten die Verletzten. Am Nachmittag wurde nach einem vermissten Boot gesucht, das mit Sonar geortet werden musste, bis die Einsatztaucher die Bergung vornehmen konnten.

Der LEZ Süd beteiligte sich am Szenario „Deichverteidigung“, in dem wegen starker Regenfälle und des Hochwassers der Binnendeich durchgeweicht ist. Die Übungsteilnehmenden schützten den Deich vor dem Bruch, indem sie ihn einfolierten, einen punktuellen Wasseraustritt durch den Bau einer sogenannten Quellkade verhinderten und Personen evakuierten.

Der LEZ West setzte sich mit dem Szenario „Taucherische Bergung von Sachwerten und Evakuierung aus überflutetem Ausflugsschiff ‚Triton‘“ auseinander. Es sah vor, dass während eines Hochwassers ein Segelboot gesunken ist, das erkundet, gehoben und geborgen wurde.

Das Szenario „Brennendes Fahrgastschiff“ beschäftigte den LEZ Ost. Die DLRG-Einsatzkräfte wurden hier durch Maschinisten der örtlichen Feuerwehr beim Löschen unterstützt, deren Tragkraftspritzen auf DLRG-Katastrophenschutzbooten installiert wurden. Zudem mussten die zahlreichen Verletzten mit Motorrettungsbooten über das Wasser zu einer Verletztensammelstelle transportiert werden. Hier stand zugleich der Fachzug Strömungsretter bereit, die sich von der Weserbrücke auf das havarierte Fahrgastschiff abseilten, um die Lage zu erkunden und bei der Versorgung und Evakuierung zu helfen. Des Weiteren halfen die Strömungsretter bei einem Einsatz, in dem ein Schleusenmitarbeitender ins Becken gestürzt ist, und bloß eine Lageerkundung und Rettung mit Seiltechnik und der Transport nur mithilfe eines Rafts möglich war. An anderer Stelle haben sich zwei Personen vor dem Hochwasser auf die Insel gerettet. Auch hier musste die Lage erkundet und die Personen mussten mit Raft gerettet werden.

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