Die Organisation „S.O.S. Flugrettung e.V.“ betreibt keine Luftrettung. Dies hat das Landgericht Augsburg vor wenigen Tagen entschieden (Aktenzeichen 9 O 1262/04). Geklagt hatte die Deutsche Rettungsflugwacht e.V.. Seit geraumer Zeit geht die gemeinnützige Luftrettungsorganisation DRF e.V. gerichtlich gegen dubiose Luftrettungsvereine vor, die fälschlicherweise behaupten, in der Luftrettung tätig zu sein. Mit diesen irreführenden und unwahren Aussagen versuchen verschiedene Organisationen bundesweit Mitglieder zu werben.

Nach dem Augsburger Gerichtsurteil vom 14. April 2005 darf die „S.O.S. Flugrettung e.V.“ künftig nicht mehr unter diesem oder ähnlichem Namen auftreten, um bei der Werbung von Vereinsmitgliedern den Eindruck zu erwecken, im Bereich der Rettungsflüge tätig zu sein. Unter Strafandrohung bis zu 250.000 Euro ist es dem Verein u.a. untersagt, zu behaupten, mit eigenem Personal und eigenen Helikoptern sowie Ambulanzflugzeugen Rettungsflüge, Transporte von Intensivpatienten und weltweite Ambulanzflüge durchzuführen.

In ihren Werbegesprächen und Informationsmaterialen hatten Mitarbeiter der „S.O.S. Flugrettung e.V.“ zum Beispiel behauptet, der in Friedrichshafen stationierte Rettungshubschrauber gehöre zu ihrem Verein. Richtig ist, dass der Friedrichshafener Rettungshubschrauber mit dem Funkrufnamen „Christoph 45“ seit 1980 von der DRF betrieben wird. Ebenso behauptete „S.O.S. Flugrettung e.V.“, über eine eigene Alarmzentrale zu verfügen, die mit erfahrenen Einsatzleitern rund um die Uhr besetzt sei. Der Richter des Landgerichts Augsburg hatte sich bei einer Ortsbesichtigung davon überzeugt, dass hierfür weder entsprechende Räumlichkeiten noch geeignetes Personal zur Verfügung stehen.