Bei den Tarifverhandlungen zwischen Ver.di und dem DRK am vergangenen Freitag wurde der Themenbereich Arbeitszeiten verhandelt. Die Arbeitgeberseite hat wie vereinbart ein erstes Angebot unterbreitet. Es sieht eine Begrenzung der Wochenarbeitszeit auf 47 Stunden ab 2017, auf 46 Stunden ab 2019 und auf 45 Stunden ab 2021 vor. Eine Wechselschichtzulage soll es nach Vorstellung der Arbeitgeber erst geben, wenn diese 45 Stunden pro Woche erreicht sind. Zudem solle die Arbeitszeit, die über die verringerte maximale Arbeitszeit hinausgeht, mit dem effektiven Stundenlohn vergütet werden. Umkleidezeiten sollen mit 8 Minuten pro Schicht als Arbeitszeit entweder als Zeit gutgeschrieben oder vergütet werden. Beim Thema Urlaub bieten die Arbeitgeber eine Anhebung für alle Arbeitnehmer, die weniger als 10 Jahre beschäftigt sind, von 26 auf 27 Tage an.
Ver.di bewertet das Angebot als ein Entgegenkommen der Arbeitgeberseite und als Verhandlungsgrundlage. Gleichwohl fordert die Gewerkschaft eine Vergütung für die geleistete Arbeit, die über die maximale Arbeitszeit hinausgeht, da es sich hierbei um Überstunden handele, die auch als solche zu vergüten seien. Die Wechselschichtzulage sei zudem ein Ausgleich für die Belastung durch Schichtarbeit. Es sei aus Ver.di-Sicht geradezu paradox, dass ausgerechnet diejenigen, die am längsten arbeiten, keinen finanziellen Ausgleich für die Belastung erhalten sollen. So fordert die Gewerkschaft auch weiterhin 30 Tage Urlaub für ihre Mitglieder.
Am 20. Juli 2016 werden die Verhandlungen in Berlin fortgesetzt. Bei diesem Termin soll es um das Thema Entgelterhöhung gehen. Weitere Verhandlungen sind am 26. und 27. Juli 2016 in Stuttgart vorgesehen.