Der DRK-Kreisverband Diepholz ist verstärkt in das Visier der Ermittlungsbehörden geraten (wir berichteten). War zunächst das DRK mit seinen Rettungswachen in Leeste, Bassum, Sulingen und Diepholz im Blick der Fahnder, so hat sich der Vorwurf des massiven Sozialbetruges auf die Pflegedienste ausgeweitet.
Das Hauptzollamt Osnabrück, Abteilung Schwarzarbeit, ermittelt gegen zahlreiche RD-Mitarbeiter, die – obwohl arbeitslos oder geringfügig beschäftigt gemeldet – einen Stundenberg bis zu einer vierstelligen Höhe aufgebaut und diesen teilweise über Betriebsfremde abgerechnet hatten. Nach Auskunft von Oberstaatsanwältin Silke Streichsbier von der Staatsanwaltschaft Verden seien bereits mehrere Dutzend Fälle, in denen die Betroffenen wissentlich die Sozialkassen geschädigt hatten, abgeschlossen.
Nicht abgeschlossen seien allerdings die Verfahren gegen leitende DRK-Angestellte des Diepholzer Kreisverbandes, die, so der Vorwurf, diese Zustände nicht nur gebilligt, sondern forciert hätten, um Kosten zu sparen. Ermittler gehen davon aus, dass den Sozialkassen ein sechsstelliger Betrag im Laufe der Jahre als Schaden entstanden sei.
Nach Angaben von Oberstaatsanwältin Streichsbier habe sich das DRK-Sozialbetrugsverfahren im Zuge der Ermittlungen auf mehrere Landkreise und im Kreis Syke auf den DRK-Pflegedienst ausgeweitet. Martin Brug vom Hauptzollamt Osnabrück sagte, dass die Pflegedienst-Mitarbeiter mit Strafbefehlen und Anklagen rechnen müssen. (Quelle: Verlagsgruppe Kreiszeitung, Syke)
DRK Diepholz im Visier
06.08.2007, 12:41 Uhr
Staatsanwaltschaft weitet Ermittlungen nach Straftaten von RD-Mitarbeitern aus