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DRK gegen zentrale Steuerung der Integrierten Notfallzentren

31.01.2020, 09:39 Uhr

Foto: Brigitte Hiss/DRK

Treffen mit Bayerns Innenminister und Hilfsorganisationen


Auf Einladung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann trafen sich gestern Saarlands Innenminister Klaus Bouillon und Dr. Stefan Heck, Staatssekretär des hessischen Innenministeriums, mit Vertretern des DRK und anderen anerkannten Hilfsorganisationen im DRK-Generalsekretariat in Berlin. Das DRK unterstütze grundsätzlich das Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums, die Notfallversorgung in Deutschland zu reformieren, sehe aber auch Nachbesserungsbedarf bei den bisherigen Planungen. „Das Ziel, der hohen Inanspruchnahme der Rettungsdienste und Notfallambulanzen der Krankenhäuser bei leichteren Erkrankungen entgegenzuwirken und die Patientenströme besser zu steuern, ist grundsätzlich richtig. Wir haben aber auch ein gut funktionierendes Rettungswesen unter der Hoheit der Länder, die den Bedarf und die Situation der Notfallversorgung vor Ort am besten beurteilen können. Das darf nicht gefährdet werden“, sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter nach dem Treffen.

Reuter wies darauf hin, dass die bestmögliche Versorgung von Menschen in medizinischen Notfällen zwar zu den zentralen Aufgaben des Gesundheitswesens gehöre, das gut ausgebaute System der Notfallversorgung aber auch ein wichtiges Instrument der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr sei. Der Bevölkerungsschutz in Deutschland werde zum großen Teil von ehrenamtlichen Helfern getragen, deshalb dürfe die personelle Aufwuchsfähigkeit des Rettungswesens nicht gefährdet werden. Außerdem sei es Ziel der sogenannten Bereichsausnahme bei Ausschreibungen, den speziellen Charakter der Hilfsorganisationen und deren Bedeutung für den Zivil- und Katastrophenschutz sowie für die alltägliche Gefahrenabwehr auf alle Fälle zu wahren. Zudem sprach sich Reuter gegen eine zentrale Steuerung bei der Planung der Integrierten Notfallzentren durch den Gemeinsamen Bundesausschuss aus. Das föderale System sei dafür besser geeignet. Auch seien ausreichende finanzielle Regelungen notwendig, um eine Verschärfung des Fachkräftemangels bei der Notfallsanitätern zu vermeiden.

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