Der DRK-Kreisverband Oldenburg hat bei einer Sitzung des geschäftsführenden Vorstands am 4. September überraschend seine Sanitätsbereitschaft zum nächstmöglichen Zeitpunkt aufgelöst. Zwischen der Geschäftsführung und den Ehrenamtlichen ist es in den vergangenen Monaten zu massiven Verwerfungen gekommen, dabei soll es auch zu Verunglimpfungen und übler Nachrede gekommen sein. Von ihrem „Rauswurf“ wurden die mehr als 40 Mitglieder der Sanitätsbereitschaft, die teilweise seit mehr als 40 Jahren im DRK sind, per E-Mail informiert. Aufklärung erhofften sich die Ehrenamtlichen am Montagabend beim Gruppentreffen. Dort war aber niemand vom Vorstand erschienen.
Mitglieder der Sanitätsbereitschaft haben daraufhin mit einer anonymen E-Mail an die Medien ihrem Unmut Luft gemacht. In dem Schreiben, das auch an die RETTUNGSDIENST-Redaktion geschickt wurde, heißt es, dem ehrenamtlichen Kreisbereitschaftsleiter seien von der Geschäftsführung immer wieder „Steine in den Weg gelegt“ worden, woraufhin er am 20. August von seinem Amt zurückgetreten sei. Weiter wird behauptet, dass das DRK seiner satzungsgemäßen Aufgabe, den Katastrophenschutz in der Stadt sicherzustellen, ohne die Ehrenamtlichen wohl nicht mehr nachkommen könne. Sämtliche Katastrophenschutzeinheiten seien laut Vorstandsbeschluss bei der Stadt Oldenburg abgemeldet worden. Auch verfüge das Rote Kreuz nicht über genügend finanzielle Mittel, um die Medical-Task-Forces-Fahrzeuge des Bundes in Garagen abzustellen. Kenner des Oldenburger Rettungsdienstes stellen die Sache aber etwas anders dar. So hätten die Ehrenamtlichen des DRK immer wieder Beschlüsse und Vorgaben des Vorstandes ignoriert und seien mehrfach schlecht organisiert bei Sanitätsdiensten erschienen, die sie gemeinsam mit Mitgliedern anderer Hilfsorganisationen durchführen sollten. Der Beschluss des Vorstandes, sich von den Ehrenamtlichen zu trennen, sei daher durchaus nachvollziehbar. DRK-Geschäftsführer Tom Borsum sagte der Lokalzeitung, dass man mit einzelnen Mitgliedern in den nächsten Tagen sprechen wolle. Dann soll eine neue Sanitätsbereitschaft gegründet werden.