Im vergangenen Jahr hat der Rettungsdienst des DRK-Kreisverbandes Rems-Murr (Baden-Württemberg) ein Minus von rund 571.000 Euro eingefahren. Dies berichtete die „Stuttgarter Zeitung“ Ende der vergangenen Woche. Als Gründe nannte Manfred Bohn, Schatzmeister des DRK-Kreisverbandes, anlässlich der diesjährigen Kreisversammlung zum einen eine Rückzahlung an die Kostenträger, die 2010 geleistet werden musste, zum anderen sei der DRK-Rettungsdienst „schlichtweg unterfinanziert“. So koste z.B. die Anschaffung eines Rettungswagens rund 90.000 Euro, die Krankenkassen würden jedoch generell nur 72.000 Euro erstatten, sagte der DRK-Kreisvorsitzende Johannes Fuchs. Deshalb subventioniere die Kreisgeschäftsstelle den Rettungsdienst. Gestaltungsspielraum bleibe da keiner, ergänzte Bohn. Sein Fazit: „Wir müssen den Rettungsdienst auf neue Beine stellen, einen höheren Kostendeckungsgrad und eine höhere Effizienz erreichen.“ Gelingen solle dies u.a., indem man den „technischen Apparat“ auf den Prüfstand stellen wolle. Neben Verhandlungen mit den Kostenträgern sei außerdem vorgesehen, die befristeten Verträge von geringfügig Beschäftigten in der Verwaltung nicht zu verlängern.
Aber es gab auch Erfreuliches zu berichten: So soll laut Fuchs, der zugleich auch Landrat des Rems-Murr-Kreises ist, im kommenden Jahr die neue Rettungswache im Backnanger Gewerbegebiet Lerchenäcker direkt an der Bundesstraße B 14 fertig gestellt sein. Die Bauarbeiten für das rund 2,1 Mio. Euro teure Projekt sollen im November beginnen. Zur Finanzierung des durch die Schließung des Backnanger Kreiskrankenhauses und zur permanenten Einhaltung der Hilfsfristen im nördlichen Kreisgebiet notwendig werdenden Neubaus verzichten die 26 DRK-Ortsvereine zwei Jahre lang auf einen Teil der ihnen zustehenden Mitgliedsbeiträge. Der Kreisverband selbst nimmt darüber hinaus ein Darlehen in Höhe von 740.000 Euro auf. Weitere Mittel kommen vom Land Baden-Württemberg. (FRI)